Warburg International Seminar
The Warburg International Seminar is committed to researching a wide range of topics, usually taking an interdisciplinary approach. The main concern of the seminar is to promote exchange between young researchers and scholars by enabling them to work together on a particular topic. Organized by the Kunstgeschichtliches Seminar at Universität Hamburg and the Aby Warburg Foundation, it is aimed at doctoral candidates working in the history of art and related disciplines. The Warburg Seminar is open to scholars from all over the world and to date participants from five continents have been welcomed in Hamburg.
This innovative form of promoting research by young scholars takes place over two one-week sessions at the Warburg Haus in Hamburg or, if appropriate, at the premises of cooperating international research institutes. During the first week, participants present their papers, which are discussed by the group, and subsequently expanded and revised in preparation for the second week. During the latter session, participants work together to edit all of the submitted texts. Since 2014, the finished works have been published in the series Mnemosyne: Schriften des Internationalen Warburg-Kollegs.
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14. — 17.10.2024
Energielandschaften
Aby-Warburg-Stiftung und DFG-Kollegforschungsgruppe »Imaginarien der Kraft«, Universität Hamburg
Franca Buss, Frank Fehrenbach, Laura Isengard, Mia Hallmanns, Cornelia Zumbusch
Das Warburg-Haus Hamburg und die DFG-Kollegforschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (Universität Hamburg) laden Bewerbungen zum Warburg-Kolleg »Energielandschaften« ein, das vom 14.–17.10.2024 am Warburg-Haus stattfinden soll.
Mit der Begriffsprägung energy landscape hat man in der Geographie auf Landschaftstypen reagiert, die aus der Umstellung auf erneuerbare Energien hervorgegangen sind. Gemeint waren in erster Linie die auf großen Flächen angelegten und weithin sichtbaren Windparks. Die Karriere des Begriffs verdankt sich jedoch der Tatsache, dass sich als Energielandschaft grundsätzlich alle Landschaften bezeichnen lassen, die von Praktiken der Energieversorgung mitgeprägt sind. Insofern dazu Gewinnung, Aufbereitung, Transport, Speicherung, Distribution und Entsorgung gehören, sind neben Windturbinen und Solarpanelen auch Minen, Tagebau, Ölfelder, hydroelektrisch genutzte Staudämme und Stauseen, Hochspannungsleitungen, Pipelines, Raffinerien, Kraftwerke, Endlager und Deponien als Elemente aufzufassen, die aus Kulturlandschaften im engeren Sinn Energielandschaften machen. In der energy geography bezeichnet man die von erneuerbaren Energien (Wind, Sonne, Wasser und Biomasse) geprägten Landschaften als ›neue‹ Energielandschaften, zu deren nachhaltiger Gestaltung (Stremke/Dobbelsteen 2012; Frolova u.a. 2016) auch die Vermeidung von Schäden am scenic value gehört (Apostol u.a. 2017). Für die Bewertung und verantwortliche Gestaltung der ästhetischen Qualitäten der ›neuen‹ Energielandschaften, wie sie für die Planung von Windfarmen bereits vorgeschlagen worden ist (Schöbel 2012; Stremke 2023), lässt sich kaum auf den Vergleich mit ›alten‹ Energielandschaften verzichten. Wir möchten für die Diskussion dieser Landschaftstransformationen deshalb erweiterte Rahmungen anbieten, indem wir sie mit einer historischen Tiefendimension, mit interdisziplinären ästhetischen Perspektiven sowie mit interkulturellen Vergleichsmöglichkeiten versehen.
Kulturgeschichten des Energiegebrauchs lässt sich der Hinweis entnehmen, dass Kulturlandschaften auch schon vor der Industrialisierung und der energy transition zur fossilen Verbrennung im Zeichen der Energiegewinnung standen (Smil 2017). Tatsächlich dienten die meisten Eingriffe in Naturräume der Entnahme energetischer Ressourcen (Pasqualetti/Stremke 2018, 94). Schon die frühe agrarische Weidewirtschaft und die seit dem 17. und 18. Jahrhundert forcierte Forstwirtschaft, die zur tiefgreifenden Transformation ›wilder Natur‹ in Kulturlandschaft geführt haben, sind auf die Erzeugung von metabolischer Energie und damit auch von ›Treibstoff‹ für tierische und menschliche Arbeitskraft ausgerichtet. Im 16. und 17. Jahrhundert war das Landschaftsbild in Mitteleuropa und Nordamerika, insbesondere der Niederlande und der Great Plains, von Wind- und Wassermühlen geprägt. Im 19. Jahrhundert dienen nicht nur die in den englischen Midlands oder im deutschen Ruhrgebiet konzentrierten Extraktionsgelände, die mittlerweile auf unterschiedliche Weise nachgenutzt werden, der Energiegewinnung. Zugleich führt der Ausbau von Wasserkraftanlagen, der ›weißen Kohle‹ (Blackbourn 2008), zu massiven Eingriffen in alpine Landschaften Europas, Asiens und Südamerikas. Diese vielgestaltigen, von den sich wandelnden und vor allem wachsenden gesellschaftlichen Energiebedürfnissen getriebenen Transformationen gilt es in gestalteten, bildkünstlerischen und literarischen Landschaften lesbar zu machen.
Wir möchten mit der Ausschreibung zum Warburg-Kolleg »Energielandschaften« dazu anregen, europäische und außereuropäische Traditionen der Landschaftsdarstellung und praktischen Landschaftsgestaltung – dazu gehören Landschaftsmalerei, Fotografie, land art, Garten- und Landschaftsarchitektur, Landschaftsdichtung, erzählte und beschriebene Landschaft in der Prosa bis hin zum (new) nature writing – auf energiewirtschaftliche Spuren zu untersuchen. Wo werden Naturräume als Potential- und Wirtschaftslandschaften inszeniert? Welche Rolle spielen menschliche Artefakte, etwa technische Elemente wie Wind- und Wassermühlen? Inwiefern werden Eingriffe wie Kanalbau, Eindeichung und Pumpwerke, die der Landschaftsgewinnung für Weide- und Waldwirtschaft dienen, zum Thema? Wie und wann treten Rodungs- und Aufforstungslandschaften, Abbaugelände und Abraumhalden, Transportwege und Leitungstrassen ins Bild? Werden Wasser, Wind oder Sonne als mögliche Kraftquellen imaginiert, bevor man Anlagen zu ihrer technischen Nutzung plant und installiert? Welche landschaftlichen Formationen ergeben sich, wenn aufgegebene energietechnische Infrastrukturen als Rekreationsareale umgenutzt, renaturiert oder schlicht sich selbst überlassen werden? Und welche ästhetischen Kategorien und symbolischen Bezugssysteme bilden sich bei der Wahrnehmung, Beschreibung und Darstellung unterschiedlicher Energielandschaften heraus?
Das Warburg-Kolleg versteht sich einerseits als Beitrag zu einer nachhaltigen, landschaftsästhetisch verträglichen Umgestaltung alter zu neuen Energielandschaften. Andererseits lassen sich mit den vorgeschlagenen Fragen auch neue Akzente in der reichhaltigen kunsthistorischen (Bätschmann 1989; Bertsch/Wegner 2008; Busch/Jehlke 2007; N. Büttner 2000; Jung 2017), literaturwissenschaftlichen (Lobsien 1989; Rusam 1992; Korte 1994; Dethloff 1995; Siddal 2009; Weber 2010; Schneider 2013), ästhetikgeschichtlichen (Ritter 1963/1974; Fechner 1986; Seel 1996; F. Büttner 2014; Rancière 2022) sowie kultur-, sozial- und mentalitätshistorischen (Schneider 1989; Apel 1998; Trepl 2012, Krebs 2021; Gross 2023) Landschaftsforschung setzen. Mit der Frage nach alten und neuen Energielandschaften greifen wir ökologisch motivierte Überlegungen zur Landschaft im Anthropozän auf (Eisel/Körner 2006; Scott/Swenson 2015; Remmers 2016; Krebs 2017; Heidenreich 2018; Gandy 2022). Zugleich schließen wir an eine bildwissenschaftliche, an politischen Ordnungsmustern und interkulturellem Vergleich interessierte Landschaftsforschung an, die am Warburg-Haus Tradition hat (Warnke 1997; Fleckner u.a. 2020). Wir sind ausdrücklich interessiert an einer Erweiterung des Horizonts unter Einbeziehung nichteuropäischer Positionen (vgl. Jullien 2016; Hisayama 2014). Die Frage nach Energielandschaften in den Bildkünsten, der Literatur und der Landschaftsgestaltung erlaubt dabei, die theoriegeschichtlich diametral entgegengesetzten, in der Praxis jedoch kaum zu trennenden ästhetischen, geographischen und politischen Verwicklungen zu beschreiben, die bereits den historischen Gebrauch des Landschaftsbegriffs selbst betreffen.
Bevor Landschaft in der europäischen Malerei zum Sujet, zur gattungstypologischen Bezeichnung und schließlich zum Begriff ästhetisch wahrgenommener Natur wurde (N. Büttner 2000), war Landschaft in Europa ein verwaltungsrechtlicher Begriff, der eine bestimmte Region oder ein Territorium sowie das dort angesiedelte Personenkollektiv meinte (Berr/Schenk 2019, 26). Damit ist eine gewisse Spannung zwischen Landschaft als ausgedehnter Fläche, Territorium, Gelände oder Gebiet sowie Landschaft als ›Vedute‹, Ansicht, Aussicht oder visueller Gesamteindruck etabliert. Nun gehen europäische Landschaftsästhetiken meist davon aus, dass es sich bei Landschaft um einen subjektiv wahrgenommenen, von einem Betrachterstandpunkt aus geordneten Ausschnitt handelt, an dem sich gleichwohl die Erfahrung von Einheit respektive Ganzheit einstellen soll. Der physiognomische Landschaftsbegriff der frühen Geographie, der diesem ästhetischen Verständnis von Landschaft stark verpflichtet ist, hat im regional argumentierenden Heimatschutz um und nach 1900 eine häufig zivilisationskritische Nachfolge gefunden. Wenn sich die Landschaftsgeographie nach 2000 neu entworfen hat, dann in der kritischen Abgrenzung von einem physiognomischen, als essentialistisch aufgefassten Landschaftsbegriff, dem sozialkonstruktivistische und diskurstheoretische Landschaftskonzepte (Kühne u.a. 2018) oder eine multidisziplinäre, für die historische Variabilität sensible ›neue‹ Landschaftswissenschaft (Küster 2012) zur Seite gestellt worden sind
Die damit weitgehend verabschiedeten Fragen nach der ästhetischen Wahrnehmung und Bewertung von Landschaftsformationen haben aber eine erstaunliche Persistenz und tauchen heute allerorten in Gestalt der bekannten Akzeptanzprobleme energietechnischer Transformationen der Landschaft wieder auf. Diese Fragen gilt es daher – unter veränderten Bedingungen – in landschaftsgeographische Erwägungen wieder einzubringen (Böhme 1996; Nohl 2001; Cooper 2006). Für derartige Neuansätze werden neben den visuellen Eigenschaften auch die Erlebnismöglichkeiten von Landschaften als bewohnte, bearbeitete oder ambulatorisch durchquerte Räume, ihre multisensorischen Qualitäten (z.B. soundscapes) oder die Vektoren ihrer jahreszeitlichen Veränderung relevant. Für die Beschreibung dieser dynamischen wie auch aisthetischen Aspekte spielen literarische Darstellungsformen eine besondere Rolle. Ein interdisziplinärer Ansatz erlaubt es zuletzt, die Spezifik energietechnischer Raumordnungen zu fokussieren. Smil etwa hat vorgeschlagen, die Umstellung auf erneuerbare Energien konsequent von der Energiedichte (›energy density‹) aus zu denken, die im Fall von Wind- und Solarenergie zu extensiven Flächenbelegungen führt (Smil 2015). Damit werden Fragen dringend, die sowohl Verhältnisse zwischen ländlichem und urbanem Raum (Uhlig 2018) als auch die lokale und globale Verteilung von Energiegewinnung und Energiekonsum betreffen.
Das Warburg-Kolleg, ausgerichtet von der DFG-Kollegforschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« und dem Warburg-Haus, dient der Exploration einer historisch, ästhetisch und interkulturell erweiterten Auffassung von Energielandschaften. Auf der Arbeitstagung, die vom 14.–17.10.2024 am Warburg-Haus in Hamburg stattfindet, soll die Auseinandersetzung mit einzelnen Fallbeispielen im Mittelpunkt stehen. Dafür suchen wir Beiträge aus der Kunst-, Literatur- und Filmwissenschaft, Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur oder auch der Umwelt- und Technikgeschichte. Reise- und Unterkunftskosten werden übernommen. Interessierte bewerben sich bitte bis zum 15.4.2024 mit einem knappen Lebenslauf und einem 1–2 seitigen Vorschlag für einen Vortrag, der gegebenenfalls zu einem Beitrag in einer gemeinsamen Publikation ausgearbeitet werden kann. Senden Sie Ihre Bewerbung bitte an imaginarien.der.kraft@uni-hamburg.de
Literatur
Apel, Friedmar: Deutscher Geist und deutsche Landschaft. Eine Topographie. München 1998.
Apostol, Dean / James Palmer u.a. (Hg.): The Renewable Energy Landscape. Preserving Scenic Values in our Sustainable Future. London/New York, NY 2017.
Bätschmann, Oskar: Entfernung der Natur. Landschaftsmalerei 1750–1920. Köln 1989.
Berr, Karsten / Winfried Schenk: Begriffsgeschichte. In: Olaf Kühne / Florian Weber / Karsten Berr u.a. (Hg.): Handbuch Landschaft. Wiesbaden 2019.
Bersier, Gabrielle: Picturing the Physiognomy of the Equinoctial Landscape. Goethe and Alexander von Humboldt’s ›Ideen zu einer Geographie der Pflanzen‹. In: Julian Drews / Ottmar Ette / Tobias Kraft u.a. (Hg.): Forster – Humboldt – Chamisso. Weltreisende im Spannungsfeld der Kulturen. Göttingen 2017, S. 335–355.
Bertsch, Markus / Reinhart Wegner (Hg.): Landschaft am ›Scheidepunkt‹. Evolutionen einer Gattung in Kunsttheorie, Kunstschaffen und Literatur um 1800. Göttingen 2010.
Blackbourn, David: Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der deutschen Landschaft. München 2008.
Böhme, Hartmut: Objektive Gefühle. In: Jörg Zimmermann (Hg.): Ästhetik und Naturerfahrung. Stuttgart – Bad Cannstatt 1996, S. 13–26.
Busch, Werner / Oliver Jehle (Hg.): Vermessen. Landschaft und Ungegenständlichkeit. Zürich 2007.
Büttner, Frank (Hg.): Landschaft – Mythos – Geschichte. Entwürfe der Ästhetik zwischen Schiller und Schelling. Paderborn 2014.
Büttner, Nils: Die Erfindung der Landschaft. Kosmographie und Landschaftskunst im Zeitalter Bruegels. Göttingen 2000.
Christians, Heiko: Landschaftlicher Raum: Natur und Heterotopie. In: Stephan Günzel (Hg.): Raum. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart/Weimar 2010, S. 250–265.
Cooper, David E.: A Philosophy of Gardens, Oxford 2006.
Dethloff, Uwe (Hg.): Literarische Landschaften. Naturauffassung und Naturbeschreibung zwischen 1750 und 1830. St. Ingbert 1995.
Eberle, Matthias: Individuum und Landschaft. Zur Entstehung und Entwicklung der Landschaftsmalerei. Gießen 1980.
Eisel, Ulrich / Stefan Körner (Hg.): Landschaft in einer Kultur der Nachhaltigkeit. Kassel 2006.
Fechner, Renate: Natur als Landschaft. Zur Entstehung der ästhetischen Landschaft. Stuttgart 1986.
Fleckner, Uwe / Yih-Fen Hua / Shai-Shu Tzeng (Hg.): Memorial Landscapes. World Images East and West. Berlin/Boston 2020.
Forrer, Thomas: Schauplatz/Landschaft. Orte der Genese von Wissenschaften und Künsten um 1750. Göttingen 2013.
Frank, Hilmar / Eckhard Lobsien: Landschaft. In: Karlheinz Barck (Hg.): Ästhetische Grundbegriffe, Bd. 3. Stuttgart 2001, S. 617–663.
Frolova, Marina / María-José Prados / Alain Nadaï (Hg.): Renewable Energies and European Landscapes. Lessons from Southern European Cases. Springer Dordrecht 2015.
Gandy, Matthew: Natura Urbana. Ecological Constellations in Urban Space. Cambridge, MA 2022.
Groh, Ruth / Dieter Groh: Petrarca und der Mont Ventoux. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken 46 (1992), S. 290–307.
Groh, Ruth / Dieter Groh: Weltbild und Naturaneignung. Zur Kulturgeschichte der Natur. Frankfurt a.M. 1991.
Gross, Stephen G.: Energy and Power. Germany in the Age of Oil, Atoms, and Climate Change. Oxford 2023.
Heidenreich, Sybille: Das ökologische Auge. Landschaftsmalerei im Spiegel nachhaltiger Entwicklung. Wien 2018.
Hisayama, Yuho: Erfahrungen des ki – Leibessphäre, Atmosphäre, Pansphäre. Freiburg 2014.
Jullien, François: Von Landschaft leben oder das Ungedachte der Vernunft. Berlin 2016.
Jung, Carina: Die pittoreske Landschaft in der europäischen Literatur der Romantik. Chateaubriand – Eichendorff – Manzoni. Göttingen 2017.*
Korte, Barbara: Sehweisen literarischer Landschaft. Ein Literaturbericht. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift 44 (1994), H.3, S. 255–265.
Krebs, Angelika: The Ethics and Aesthetics of Landscapes. In: Gabriele Dürbeck / Urte Stobbe / Hubert Zapf u.a. (Hg.): Ecological Thought in German Literature and Culture. Lanham 2017, S. 101–118.
Krebs, Angelika: Das Weltbild der Igel. Naturethik einmal anders. Basel 2021.
Kühne, Olaf / Florian Weber / Corinna Jenal (Hg.): Neue Landschaftsgeographie. Ein Überblick. Wiesbaden 2018.
Küster, Hansjörg: Die Entdeckung der Landschaft. Einführung in eine neue Wissenschaft. München 2012.
Lobsien, Eckhard: Landschaft in Texten. Zur Geschichte und Phänomenologie der literarischen Beschreibung. Stuttgart 1981.
Malpas, Jeff (Hg.): The Place of Landscape. Concepts, Contexts, Studies. Cambridge 2011.
Marx, Leo: The Machine in the Garden. In: The New England Quaterly 29 (1956), S. 26–42.
Nierhaus, Irene / Josch Hoenes / Anette Urban (Hg.): Landschaftlichkeit zwischen Kunst, Architektur und Theorie. Berlin 2010.
Nohl, Werner: Landschaftsplanung. Ästhetische und rekreative Aspekte. Konzepte, Begründungen und Verfahrensweisen auf der Ebene des Landschaftsplans. Berlin/Hannover 2001.
Noll, Thomas / Urte Stobbe / Christian Scholl (Hg.): Landschaft um 1800. Aspekte der Wahrnehmung in Kunst, Literatur und Naturwissenschaft. Göttingen 2012.
Pasqualetti, Martin / Sven Stremke: Energy Landscapes in a Crowded World: A First Typology of Origins and Expressions. In: Energy Research & Social Science 36 (2018), S. 94–105.
Pasqualetti, Martin: Reading the Story of Energy in the Landscape. In: Sven Stremke / Andy van den Dobbelsteen (Hg.): Sustainable Energy Landscapes: Designing, Planning, and Development. CRC Press, 2012, S. 11–44.
Rancière, Jacques: Zeit der Landschaft. Die Anfänge der ästhetischen Revolution. Wien 2022.
Remmers, Inga: Politische Landschaften der Natur. Fotografie des Anthropozäns. Berlin 2016.
Ritter, Joachim: Landschaft. Zur Funktion des Ästhetischen in der modernen Gesellschaft (1963). In: Ders. (Hg.): Subjektivität. Sechs Aufsätze. Frankfurt a. M. 1974, S. 141–163.
Rusam, Anne Margret: Literarische Landschaft. Naturbeschreibungen zwischen Aufklärung und Moderne. Wilhelmsfeld 1992.
Schmeling, Manfred (Hg.): Das Paradigma der Landschaft in Moderne und Postmoderne. Würzburg 2007.
Schneider, Florian: Vor der Natur. Ästhetische Landschaft und lyrische Form im 18. Jahrhundert. München 2013.
Schneider, Helmut J. (Hg.): Deutsche Landschaften. Frankfurt a.M. 1981.
Schöbel, Sören: Windenergie und Landschaftsästhetik. Zur landschaftsgerechten Anordnung von Windfarmen. Berlin 2012.
Scott, Emily Eliza / Kirsten Swenson (Hg.): Critical Landscapes. Art, Space, Politics. Oakland 2015.
Seel, Martin: Über den Raum und die Zeit ästhetischer Landschaften. In: Burkhardt Krause (Hg.): Natur, Räume, Landschaften. München 1996, S. 9–23.
Siddall, Stephen: Landscape and Literature. Cambridge 2009.
Sieferle, Rolf Peter: Entstehung und Zerstörung der Landschaft. In: Manfred Smuda (Hg.): Landschaft. Frankfurt a.M. 1986, S. 238–265.
Simmel, Georg: Philosophie der Landschaft [1912/13]. In: Ders. (Hg.): Brücke und Tür. Stuttgart 1957, S. 141–152.
Smil, Vaclav: Energy and Civilization. A History. (Revised edition of: Energy in world history 1994). Cambridge, MA 2017.
Smil, Vaclav: Power Density. A Key to Understanding Energy Sources and Uses. Cambridge, MA 2015.
Strauss, Sarah / Stephanie Rupprecht / Thomas Love: Introduction. Powerlines. Cultures of Energy in the Twenty-first Century. In: Dies. (Hg): Cultures of Energy. Power, Practices, Technologies. Walnut Creek, CA 2013, S. 10–40.
Stremke, Sven / Andy van den Dobbelsteen (Hg.): Sustainable Energy Landscapes. Designing, Planning, and Development. Boca Raton/London/New York 2013.
Stremke, Sven / Dirk Oudes (Hg.): Power of Landscape. Novel Narratives to Engage with the Energy Transition. Rotterdam 2023.
Trepl, Ludwig: Die Idee der Landschaft. Eine Kulturgeschichte von der Aufklärung bis zur Ökologiebewegung. Bielefeld 2012.
Uhlig, Ingo: Energien erzählen. Zum Aufeinandertreffen von Kunst, Literatur und Energiewende. In: Magdalena Marszalek / Werner Nell / Marc Weiland (Hg.): Über Land. Aktuelle literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Dorf und Ländlichkeit. Bielefeld 2018, S. 141–157.
Uhlig, Ingo: Energiewende erzählen. Literatur, Kunst, Ressourcen. Leipzig 2023.
Warnke, Martin: Politische Landschaft. Zur Kunstgeschichte der Natur. München 1997.
Weber, Kurt-H. (Hg.): Die literarische Landschaft. Zur Geschichte ihrer Entdeckung von der Antike bis zur Gegenwart. Berlin 2010. -
15. — 18.10.2018
Political Emotions in the Arts
Universität Hamburg und Aby-Warburg-Stiftung
Philipp Ekardt, Frank Fehrenbach, Cornelia Zumbusch
The role of emotions in politics is currently subject to intensive debates. Sociology, political science and political philosophy have identified such feelings as trust, hope, fear, outrage or contempt as motors of protest movements, as part of democratic processes of opinion-forming or as both driving and resisting forces in processes of globalization. The question of the function and legitimacy of emotions in politics is particularly persistent: Do politics need more pathos? Or is the reverse case imperative, that is, do feelings need to be kept out of political processes, since they are inevitably unsteady and prone to manipulation? Can political decisions be taken fully rationally, at all, or are politics simply unthinkable without emotions?
Taking on these current issues, the Warburg International Seminar 2018 »Political Emotions in the Arts« addresses the history of mutual implications of politics and emotions in the medium of the arts. We assume that the expression of sentiment and emotional excitation, stimulation, mobilization or manipulation of political subjects are fundamentally dependent on media – be it images, monuments and edified spaces, texts and productions, photography and film etc. Since antiquity and the early modern times, visual formulas and textual genres have emerged in monuments and buildings, portraits and poetic praise of rulers, pageants and forms of courtly theatre, that propagate specific emotional conditions or aim to directly emotionalize recipients. Models of affects such as that of the self-possessed, charismatic or even melancholy absolutist sovereign, ›republican‹-civil ideals of feelings such as patriotism, compassion, (maternal) care or sympathy, agency objectives such as enthusiasm or admiration and effects such as horror, terror or hysteria address affective situations that are held responsible for claims to leadership of so-called ›great men‹ and ›tactical queen regents‹, for the cohesion of political entities, for psychological group phenomena such as subversion and revolution or for a turning of such movements into terror and fright. This historically firmly established nexus of politics, emotions and media currently gains new dimensions via social media, e.g. in emotional cultures of outrage, of ›trolling‹, that is, provocative-inflammatory speech, but just as well in the establishing of solidarity via online technologies. The real-time spreading of images, texts, sounds etc. through Internet increasingly blurs the boundaries between the affected and the affecting subject. The visual arts in particular find themselves at the same time confronted in new ways with demands to induce emotions that are politically desired (solidarity, indignation, shame, etc.).
With regard to differentiations in history and media, the Warburg Seminar shall provide a frame to investigate the ways in which links between politics and emotions have been, and still are, established. How do the arts contribute to (de-) emotionalizing political processes? How do they organize the nexus of politics and emotionality, where do they reflect this relation? And how do the arts devise their very own creative actions and formal potentials in this context? Special attention could be given to the role of arts in situations of upheaval in politics, but as well in media and technology, that lead to increased efforts in criticizing old organizational models and the validation, establishing and strengthening of new ones.
For instance, can we observe changes in the functions of dramatic forms, that have since antiquity been entrusted with the arousal of such highly diverse emotions as terror, admiration or compassion? What are the logics followed in conversions towards different agency objectives? What is the relation of static and performative visual forms to the shaping of specific types of affects? How can we grasp the recursive processes in the staging of political feelings that ultimately even aim at the sovereign himself, e.g. in Early Modern spectacle culture? How can public monuments and memorial sites be understood as focal points of political emotions throughout their historic development, and in the periods between erection, presence, and transformation, relocation, or destruction? What are the different strategies of affect management developed with regard to new media technologies, such as in the adaptation of rhythmical breaks in the works of Eisenstein giving shape to a film editing that appropriates the revolutionary pathos, in Benjamin’s conceptualization of the shock, or in the intentionally ›cool‹ style of the New Objectivity reportage literature following photography, allegedly deemed sober? What rivalries of media or changes of media are to be observed since then: Have digital media at present predominantly taken over the function of production and circulation of images that generate horror (terror) or compassion (solidarity)? How does the linguistic shaping of emotion change in the age of digital technologies? And, might there be a repertoire of pathos formulas that can be thought of as a formal continuum of (perhaps not only visual) affect politics?
The Warburg International Seminar 2018 invites young researchers with a background in Cultural Studies, especially art history, as well as in Literature, Theatre, Film or Media Studies. The organizers invite to the Warburg-Haus for a one-week session from October 15th through 18th, 2018 to present and discuss text drafts. The texts are to be finalized afterwards and it is planned that they will be published in the series »Mnemosyne. Warburg International Seminar Papers«.
The seminar will be held in English and German. All travel and accommodation expenses will be covered by the organizers. Applications including a short CV (resume) and detailed exposé must be submitted by 31 March 2018 to cornelia.zumbusch@uni-hamburg.de.
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26. — 30.9.20163. — 7.4.2017
Memorial landscapes. World images East and West
Hamburg University / Aby Warburg Foundation, Hamburg, in cooperation with National Taiwan Normal University and National Taiwan University, Taipei
The 2016-2017 International Warburg Seminar, to be held in Taipei on 26-30 September 2016 and in Hamburg on 3-7 April 2017 and aimed at doctoral candidates and young academics, will be devoted to comparative views of the landscape genre. People’s perception of their surrounding landscape is subject to a variety of cultural encodings. This becomes particularly clear when international comparisons are made – between, say, Eastern and Western conceptions of landscape. Whereas in the Western world ‘landscape’ and ‘landscape painting’ are practically synonymous (‘Claude Lorrain’s landscapes’), the Chinese language, for instance, uses very different terms for the two concepts: ‘landscape’ in the sense of a vista, (jǐngsè), is thus conceptually quite separate from the traditional notion of landscape painting, (shānshuǐ), which is composed of the characters for ‘mountain’ and ‘water’. At the same time, notions of landscape are subject to constant historical change, and the landscape painting genre has performed a whole series of different tasks which may also vary from period to period. Landscapes are not only veduta-like depictions of nature, but they also provide subjective perspectives on the artist’s realm of experience; they may be outlines for ideal or world landscapes that are more or less distinct from their natural models; and they may be much else besides.
The International Warburg Seminar on Memorial landscapes: world images East and West will focus not so much on aspects of landscape that only depict natural settings as on those that address the construction of cultural links in the broadest sense, creating landscapes with a motivic, thematic, social or political charge – to paraphrase Pierre Nora, paysages de mémoire. Such landscape images encapsulate historical events and national identities, basic philosophical attitudes and political conflicts or cultural, social or environmental issues. The landscape can then become not only a form of reflection on links beyond landscape itself, but also a meta-genre that expresses how nature and landscape are perceived by a particular artist, cultural region or period.
Doctoral candidates or young post-graduate art historians from all over the world are invited to submit proposals for the seminar theme. These may include both proposals in the field of Asian and Western art history during any period from the Middle Ages to the present day, as well as – and in particular – themes that already deal with transfer between Eastern and Western notions of landscape. Participants will be expected to give a talk on their proposal. It is planned that proposals accepted for the seminar will be published. During the first week of the seminar, in autumn 2016, all the participants will present preliminary papers which will be further developed in the light of discussions in preparation for the second week of the seminar. The contributions will be jointly edited during the spring 2017 session.
All travel and accommodation expenses will be covered by the organizers. The seminar will be held in English. Applications including a detailed thematic proposal (max. two pages), a CV (resume), a list of relevant publications and a letter of recommendation from the applicant’s academic supervisor or a senior researcher must be submitted in PDF format by 10 March 2016 to Professor Shai-Shu Tzeng, National Taiwan Normal University (sstzeng@ntnu.edu.tw), Professor Yih-Fen Hua, National Taiwan University (yfhua@ntu.edu.tw) and Professor Uwe Fleckner, University of Hamburg (uwe.fleckner@uni-hamburg.de).
Application closed.
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23. — 27.9.20136. — 9.10.2014
The Business of Art in the “Third Reich”
Universität Hamburg und Aby-Warburg-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Getty Research Institute, Los Angeles
The International Warburg Lectures in Hamburg and the Getty Research Institute in Los Angeles, in collaboration with the “Entartete Kunst” (”Degenerate Art”) Research Center in Hamburg, helt a two-part workshop on the art market under National Socialism. The workshop for emerging scholars addressed fundamental questions on the confluence of the history of art, economics, and the law. Case studies were from disparate sectors of the Third Reich’s art market, such as official and clandestine transactions, national and international sales, stolen and looted art, the seizure and disposal of “degenerate art” from German museums, the expropriation of art from Jewish collectors, and restitution cases past and present. Lectures addressed new findings in the history of the art market, its protagonists and inner workings, the history of public and private collections in the Nazi period, as well as research on exiles and topics related to “degenerate art.”
The Getty Research Institute in Los Angeles hosted the first meeting of the workshop September 23-27, 2013. The Art History Seminar at the University of Hamburg (Warburg House) convened the second meeting October 6-9, 2014.Support for “Market and Might: The Business of Art in the ‘Third Reich’” was provided by the Volkswagen Foundation, Hannover.
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15. — 19.10.20124. — 9.2.2013
Hermeneutics of the Face. Current Positions of Portrait Research
This International Warburg-Seminar was dedicated to the theme of the portrait in all aspects of its genre history and its methodological complexity.
The portrait from its beginning to the very present is a contradictory art form: asked to strictly depict an individual human being and his/her character, while at the same time creating an art work of its own legitimacy, all forms of portraiture face an aesthetic conflict. Solutions and approaches to this oscillate strongly between a natural/close to nature reproduction and far reaching abstract ways of contriving the works. The seminar paid attention to the whole spectrum of the theme. The following themes were to be discussed, depending on submitted proposals: Images of all époques of art history; Western and non-European forms of portrayal; single, group or role portraits as well as their functional use in political, historical and other representational contexts, portraiture and physiognomy; portraiture beyond genre borders, also within New Media, non-figural images as well as deletions/negations of portraits.
During the first session week in autumn 2012, all seminar participants gave preliminray papers, which were further developed based upon the discussions for the second seminar week. During the spring meetings in 2013 joint editing of the submitted contributions took place.
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15. — 19.2.201011. — 16.10.2010
The Magic Image. Techniques of Enchantment in Art from the Middle Ages to the Present
Organized jointly by the Department of Art History of Hamburg University and the Aby Warburg Foundation, the thematic focus of the 2010 Warburg Seminar was on imbuing art with magical power, examining the topic from an anthropological and media-historical perspective. The Warburg Seminar addressed mainly young scholars, and took place on
The focus of discussion was on the magical image being an object, on its function as a likeness or surrogate, as well as its performativity. Aspects to be scrutinized in the Seminar were, on the one hand, the media specificity, materiality, as well as the conditions of production and reception of images that have been declared to have magic powers or perceived as alive or as agents. On the other hand, the Seminar also investigated the possible genre functions inherent in efficacious artworks. Thereby, images were scrutinized in politico-juridical, religious, or aesthetic contexts, such as in the case of executions in effigy, in funerary sculpture, in the vera icon and related genres, as well as in image substitutes in rites of rulers, in protective pictorial magic, miraculous images, but also in the form of “living” images in contemporary art forms as well as attacking images in the present.
Participants presented their topics during the first session in February. Based on discussions during the first part of the seminar, participants refined and expanded their papers by autumn. -
14. — 18.7.20089. — 13.2.2009
The Artist Abroad. Travelling – Migration – Exile
The Warburg International Seminar, a joint initiative of the Kunstgeschichtliches Seminar at Universität Hamburg and the Aby Warburg Foundation, took place from 14 to 18 July 2008 and from 9 to 13 February 2009. The objective of the seminar was to investigate the significance of time spent abroad by an artist, be it voluntary or manditory, and how it influences the creative process and the reception of works of fine art, as well as the perception of an oeuvre within the history of art. No geographical or methodical restrictions were specified and approaches from research on exile, colonial and postcolonial studies, as well as the analogical transfer of knowledge and related reception histories were welcomed.
The subject areas and research questions tackled by the seminar were as follows: travelling as a defining factor of an education in the arts, integration efforts undertaken by national art academies and institutions, migration motivated by political or religious grounds and the implications for artistic production, migration as a flaw or a commercial strategy of modern artistic practice, marginalization and defamation of particular art movements, their representatives, and their representation in nationalistic art historiographies, and art as a professed transnational language free of ideology.
During the first week of the seminar in the summer, participants presented their papers, which were then discussed by the group and subsequently revised on the basis of the discussions prior to the second week of the seminar. At the spring session, the group edited all of the submitted texts.
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21. — 25.3.200617. — 25.10.2006
The Making of National Art
The Institute of Art History of the University of Hamburg and the Hamburg Warburg Foundation hosted their Warburg-Seminar 2006 on the general topic of “The Making of National Art”. The subject was approached from two different perspectives: on the one hand artistic constructions of national art were examined, i.e. national iconographies as well as formal strategies aimed at a national encoding of art. On the other hand studies were dedicated to the subject of national monopolization, instrumentalization and categorization of pieces of art as pursued by art criticism, art history, museums or other institutions. Since Nationalism only became a significant factor in the construction of collective identities around 1800, Modern Art was at the core of all analyses within the seminar, however pre-figurations as well as early forms of patriotic art were investigated as well.