Journal
Der abwesende Ernst Cassirer. Buchvorstellung und Gespräch mit Susanne Wittek und Birgit Recki
In Kooperation mit der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung
Anlässlich der Neuerscheinung der von Susanne Wittek verfassten Biographie lud das Warburg-Haus in Kooperation mit der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung am 11. Februar zu einem Abend über Ernst Cassirer (1874-1945). Über den ersten Professor für Philosophie und ehemaligen Rektor der Universät Hamburg sprach Susanne Wittek mit Birgit Recki, 1997–2007 Leiterin der Ernst-Cassirer-Arbeitsstelle am Warburg-Haus und Herausgeberin der Cassirer-Werkausgabe.
Birgit Recki erläuterte die Bedeutung Ernst Cassirers insbesondere als zentrale Figur der Kulturphilosophie. Mit seiner dreibändigen Philosophie der symbolischen Formen bestimmte er die Bedeutung der Kultur im Denken neu. Cassirers Jahre an der Hamburgischen Universität – er gehörte ihr als erster Professor für Philosophie von 1919 bis 1933 an – bildeten die produktivste Zeit seines Schaffens. Dank seiner Freundschaft mit Aby Warburg hatte er großen Anteil an der Ausgestaltung der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek und engagierte sich darüber hinaus für das kulturelle Leben in der Hansestadt.
Die Cassirer-Biographin Susanne Wittek stellte das Buch und ihre Recherchen vor und las Abschnitte daraus zu verschiedenen Lebens- und Arbeitsphasen Ernst Cassirers, insbesondere als politischer Person. Mit ihrem Buch »So muss ich fortan das Band als gelöst ansehen.« Ernst Cassirers Hamburger Jahre 1919-1933 stellt sie Ernst Cassirer als philosophischen Denker wie als engagierten Demokraten vor. Cassirer erlebte von Anbeginn seiner Lehrtätigkeit in Hamburg antisemitische Angriffe und Ausgrenzungsversuche, die schließlich zu seiner Emigration führten. Er trat entschieden für die Weimarer Republik ein und setzte sich gegen den wachsenden Antisemitismus zur Wehr, auch als Rektor der Universität Hamburg. Dank seines wachen politischen Sinns verließ der Philosoph »seine Universität« im April 1933 – ein unwiederbringlicher Verlust.
Der vorgestellte Cassirer-Band ist als Band 3 der Reihe »Wissenschaftler in Hamburg« erschienen. Überzeugend konzipiert und kenntnisreich geschrieben schildern die Biographien der Reihe Werk und Leben bedeutender Persönlichkeiten, die an der Universität Hamburg und weit darüber hinaus gewirkt haben. Die Bände werden von der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung herausgegeben und erscheinen im Wallstein Verlag.
Im Anschluß bot der Abend die Gelegenheit, bei einem Empfang die angeregten Gespräche fortzusetzen.
Fotos: Studio Thies Ibold
Die Künste im technischen Zeitalter / Ernst Cassirer
Gespenster in Europa. Alternativen für ein anderes Zusammenleben
Themennachmittag mit Kuratorenführung im Kunstverein in Hamburg und Podiumsgespräch im Warburg-Haus
zur Ausstellung Klassenverhältnisse – Phantoms of Perception 17 Uhr Kuratorenführung in der Ausstellung mit Bettina Steinbrügge, Benjamin Fellmann und Tobias Peper Kunstverein, Klosterwall 23 19 Uhr, Warburg-Haus: Podiumsgespräch Gespenster in Europa. Alternativen für ein anderes…
Ausstellung / Politische Emotionen
Hila Laviv: SommerHaus-CutOut
An exhibition and performance in the reading room inspired by Anna Warburg's memory album, October 15th + 18th, 2018
Curated by Gil Cohen. Monday, October 15th, 7.30 pm Thursday, October 18th, 7 pm Inspired by Anna Warburg’s memory album of the Kösterberg, the historic family estate of the Warburg family in Blankenese/Hamburg, Israeli artist Hila Laviv held, with the help of Dana Yoeli, an exhibition and…
Ausstellung / Die Künste im technischen Zeitalter / Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg / Universitätsjubiläum 2019