Journal
Neuerscheinung: Magische Bilder
Mnemosyne. Schriften des internationalen Warburg-Kollegs, Band 5
“And if you were to ask me / After all that we’ve been through /
Still believe in magic? / Yes, I do.”
Diese Zeilen aus “Magic” von Coldplay stellen Uwe Fleckner und Iris Wenderholm ihrem einleitenden Aufsatz “Magie und Metapher. Wirkmächtige Bilder in Geschichte und Gegenwart” voran – und öffnen in ihrem Text das Spektrum der untersuchten Gegenstände vom Mittelalter bis heute. Erarbeitet im Warburg-Kolleg, in dem Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen gemeinsam ihre Projekte diskutierten, bietet der neu erschienene Band Beiträge unter anderem zu russischen Ikonen, Tizians Heiligendarstellungen, zu Barockskulpur, Fotogrammen oder zum Verhältnis von Hollywood und Pop-Art.
Magische Bilder werden gemeinhin frühen Epochen oder »primitiven« Kulturstufen der Menschheit zugewiesen. Seit der Antike sind Bildbestrafungen bekannt, bei denen die magische Präsenz des Menschen im Kunstwerk angenommen wird. Doch die historischen Bilderstürme haben selbst in unserer aufgeklärten Gegenwart ein faszinierendes Nachleben, etwa in den Attacken auf Denkmäler oder Wahlplakate. Das afrikanische Kultobjekt, das wundertätige Madonnenbild und der Talisman, aber auch das bildliche Substitut eines Rock- oder Filmstars, der im Bild verehrt wird – sie alle stellen die Forschung vor vergleichbare Herausforderungen. Der vorliegende Band untersucht magische Bilder in anthropologischer sowie medialer Perspektive und kommt so der Frage näher zu, was ein Kunstwerk zum magischen Bild macht.
Neuerscheinungen / Warburg-Kolleg