Veranstaltungen
Tagung
Lyrik, Musik und Klangkunst: Neuere mediale Konstellationen
Veranstalter
ERC-Projekt "Poetry in the Digital Age"
Institut für Germanistik
Universität Hamburg
Die dritte internationale und interdisziplinäre Tagung des ERC-Projekts „Poetry in the Digital Age“ wird zum Thema „Lyrik, Musik und Klangkunst: Neuere mediale Konstellationen“ vom 20. bis 22. Juni 2024 im Warburg-Haus in Hamburg veranstaltet.
Poesie und Musik sind seit der Antike eng miteinander verwoben – eine Beziehung, die sich bereits in dem Begriff „Lyrik“ wiederspiegelt, der sich von „Lyra/Leier“, einem Musikinstrument, ableitet. Während die Moderne weitgehend von gedruckter Poesie dominiert wurde, haben die „sekundäre Mündlichkeit“ der audiovisuellen Medien und die „tertiäre Mündlichkeit“ der digitalen Kultur zu einem Wiederaufleben verschiedener mündlicher und musikalischer poetischer Formen geführt. Sie reichen von neueren avantgardistischen Transformationen traditioneller Gattungen wie dem Kunstlied, über Pop- und Rap-Texte, deren zunehmende Bedeutung ein erweitertes Konzept des Poetischen erfordert, bis hin zu klangbasierten Kunstformen, die gänzlich außerhalb der Musik existieren – wie etwa Klanginstallationen oder Soundwalks – und grundlegend neue Möglichkeiten für klangliche Vertonungen von Poesie bieten. Gleichzeitig hat die Popularität neuer mündlicher Poesieformate wie Spoken Word erneut die Aufmerksamkeit auf die Musikalität der poetischen Sprache und die Rolle des Gesangsstils bei der Aufführung und Wahrnehmung von Poesie gelenkt. Die internationale und interdisziplinäre Konferenz Poesie, Musik und Klangkunst: Neuere mediale Konstellationen will daher untersuchen, wie Poesie im digitalen Zeitalter in musikalischen und klanglichen Formen dargestellt wird.
Die Konferenz widmet sich der wechselseitigen Beziehung zwischen Poesie und Klang/Musik. Sie untersucht die verschiedenen musikalischen oder klanglichen Umsetzungen von Poesie im digitalen Zeitalter: vom zeitgenössischen Kunstlied über Rap und experimentellem Spoken Word bis hin zu poetischen Klanginstallationen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Musikalität in der zeitgenössischen Lyrik: die Art und Weise, wie Klang und Musik in poetischen Texten und ihren Aufführungen auf formaler und inhaltlicher Ebene präsent sind.
Konzeption und Organisation: Kira Henkel, M.A. und Vadim Keylin, PhD
Kontakt
Vadim Keylin, Ph.D. & Kira Henkel, M.A.
Universität Hamburg
Fakultät für Geisteswissenschaften
Institut für Germanistik
Von-Melle-Park 6, Postfach #15
20146 Hamburg
Institut für Germanistik / Universität Hamburg
Kooperationsveranstaltung
Do17.00 UHR
Dialogführung zur Ausstellung »untranquil now: Eine Konstellation aus Erzählungen und Resonanzen« in der Hamburger Kunsthalle
Mit Corinne Diserens, Kuratorin der Ausstellung, und Benjamin Fellmann
Veranstalter
Hamburger Kunsthalle und Warburg-Haus
Kooperationsveranstaltung im Rahmen des Schwerpunktthemas 2024 »Dynamiken der Form II«.
Dialog und Diskussion in der Ausstellung »untranquil now: Eine Konstellation aus Erzählungen und Resonanzen«
Corinne Diserens (Hamburger Kunsthalle, Kuratorin der Ausstellung)
Benjamin Fellmann (Warburg-Haus, wissenschaftlicher Koordinator)
Treffpunkt: Foyer Kunsthalle. Kosten: Museumseintritt
Sprachen: Englisch und Deutsch
Teilnehmerzahl begrenzt, max. 25 Personen – bitte anmelden: veranstaltung@hamburger-kunsthalle.de
Die internationale Gruppenausstellung zeitgenössischer Kunst untranquil now widmet sich Werken, die herkömmliche Vorstellungen über ihre Darstellungsformen verlagern: Hin zu Prozessen, die Inhalte in Szene und in den Raum setzen, und Präsentationsformen, die Bühnen und Szenen erfinden. Mit herausragenden Werken zahlreicher bedeutender Künstler:innen der internationalen Gegenwartskunst richtet sie die Aufmerksamkeit auf Kunstwerke, Artefakte, Performances, Figuren und Ereignisse, die Komplexität zulassen, in denen Körper und Wahrnehmungsweisen zu Agenten widersprüchlicher Zustände und bewegter Geschichten werden. Formen der Bühne werden so zu einem modernistischen Gebäude, einem Sozialwohnungsbau, einem Dach, einem öffentlichen Platz, einem Park, verlassenen Orten, Ausgrabungsstätten, einer industriellen Plattform oder der Präsenz menschlicher oder tierischer Figuren selbst. Kann Kunst über historische und gegenwärtige Resonanzen, Erfahrungen und Bezüge dem intensiven Potenzial von Ereignissen gerecht werden?
Mit solchen Fragen beschäftigt sich auch das Warburg-Haus in seinem Jahresthema 2024 »Dynamiken der Form«. Kulturelle, künstlerische und gesellschaftsbildende Formen sind nie fest und fixiert, sondern stets in Bewegung. Welche Kräfte kommen bei der Veränderung von Formen zum Tragen: Welche besondere Rolle spielen flüchtige, sich entziehende oder entstellte Formen? Welche kulturelle Wirkmacht entfalten Formen in Bildern, Vorstellungen und unserem Sehen?
Ausgewählte Werk der Ausstellung werden unter diesen Gesichtspunkten besprochen von Kuratorin Corinne Diserens im Dialog mit Benjamin Fellmann, wissenschaftlicher Koordinator des Warburg-Haus.
Ort
Hamburger Kunsthalle, Treffpunkt: Foyer Galerie der Gegenwart
Dynamiken der Form II / Hamburger Kunsthalle / Warburg-Haus
Vortrag
Di19.00 UHR
Über Menschlichkeit in finsteren Zeiten: Hannah Arendt in Hamburg
Natan Sznaider, The Academic College of Tel Aviv-Yaffo - Universität Hamburg Fellow 2023-2024 am Hamburg Institute for Advanced Study
Veranstalter
Universität Hamburg, HIAS und Warburg-Haus
Im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema 2024 »Dynamiken der Form II«.
Wir tragen persönliche, familiäre und kollektive Geschichten in uns selbst und es sind genau diese Geschichten, die am Ende unsere politischen Leidenschaften prägen. Das versteckt sich offen in der ikonisch gewordenen Lessing-Preisrede Hannah Arendts, die sie 1959 in Hamburg hielt. Arendt wurde eingeladen, eine Rede über Lessing und die Aufklärung zu halten. Es schien nicht einfach für sie zu sein, 1959 einen Preis, der sich am Thema Aufklärung orientiert, zu erhalten. Sie konnte den Preis als Jüdin nicht ablehnen, aber sie konnte ihn auch nicht als Deutsche annehmen. Die Jüdin war zwar wieder da, aber nicht die aufklärerische Deutsche, die zufällig in New York lebt, der man einen Preis anbot, sondern eine Jüdin, die wusste, dass sie auch vor denjenigen sprach, die sie noch kurz davor vernichten wollten. Ihre Rede steht exemplarisch für aktuelle Debatten über Partikularismus und Universalismus und soll auch als Anhaltspunkt für diese mitgedacht werden.
Natan Sznaider ist Professor Emeritus für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Sznaider lehrte und forschte auch an der Columbia Universität, an der Hebräischen Universität in Jerusalem und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. In seinen theoretischen und empirischen Forschungsprojekten, die er als Visiting Fellow am Center for Advanced Studies der Ludwig-Maximilians-Universität München (2010, 2011, 2012 und 2022) und am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien (2003 und 2023) durchführte, stehen vor allem sozial-, kultur- und politikwissenschaftliche Perspektiven im Mittelpunkt seiner Analysen.
Die zentralen Themen und Fragen seiner Forschung sind Kosmopolitismus, Erinnerung, Antisemitismus, Wissenssoziologie, Hannah Arendt, Politische Theorie und Shoah.
Natan Sznaiders Tandempartnerin am HIAS – Hamburg Institute for Advanced Study ist Birgit Recki, Co-Direktorin des Warburg-Haus und Seniorprofessorin für Praktische Philosophie an der Universität Hamburg.
Natan Snaiders HIAS-Fellowship 2023/2024 wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie der Freien und Hansestadt Hamburg im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern der Universität Hamburg finanziert.
Der Vortrag wurde durch das Team des DL-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften aufgezeichnet und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.
Dynamiken der Form II / Hamburg Institute for Advanced Study e.V. / Universität Hamburg / Warburg-Haus
Tagung
Conference on Reasoning about Civil and Common Law
2nd Edition of the ‚Harvard-Hamburg Conferences on New Approaches to Legal Reasoning‘
Veranstalter
Prof. Dr. Matthias Armgardt
Fakultät für Rechtswissenschaft
Universität Hamburg
2nd Edition of the ‚Harvard-Hamburg Conferences on New Approaches to Legal Reasoning‘
Central to legal systems is reasoning about the law, especially in the process by which judges reach decisions in cases. Judges are institutional actors and legal reasoning occurs in an institutional setting. Is there a special style of reasoning in different legal systems? Do common law judges and their counterparts in civilian systems do something different when they offer reasons for their decisions? What is it about the sources of law and the structure or style in different systems that facilitates or impedes certain kinds of legal reasoning? Do codes and restatements promote the right combination of flexibility and stability in the law? What role do (or should) legal rules play?
Among the contexts in which legal reasoning takes place is the system of law itself. What is the nature of system in law – open or closed, single level or with meta-levels? Does a closer look at legal reasoning suggest the need for new legal ontologies? Do these considerations bring common law and civil law approaches closer together or further apart?
This conference will bring together scholars from multiple disciplines and legal cultures to address the nature of reasoning across legal systems and the nature of system in the law. Emphasis will be placed on bringing new tools – new logics, new models, new disciplinary perspectives – to bear on the role and style of legal reasoning across jurisdictions.
Kontakt
Frau Chaofeng Chen
Universität Hamburg
Fakultät für Rechtswissenschaft
Lehrstuhl für Globale Rechtsgeschichte und Bürgerliches Recht
-Sekretariat Prof. Dr. Matthias Armgardt-
Rothenbaumchaussee 33
20148 Hamburg
Raum: A403
+49 40 42838-4542
Fakultät für Rechtswissenschaft / Universität Hamburg
Kooperationsveranstaltung
Do16.00 UHR
Seminar in der Ausstellung »Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft« im MK&G Hamburg
Mit Tulga Beyerle, Direktorin MK&G Hamburg, Eckart Goebel, Universität Tübingen und Fellow DFG-Kolleg-Forschungsgruppe ›Imaginarien der Kraft‹, und Benjamin Fellmann
Veranstalter
Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg und Warburg-Haus
Kooperationsveranstaltung im Rahmen des Schwerpunktthemas 2024 »Dynamiken der Form II«
Tulga Beyerle, Direktorin, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Eckart Goebel, Professor, Universität Tübingen, Fellow DFG-Kolleg-Forschungsgruppe ›Imaginarien der Kraft‹ (Universität Hamburg)
Benjamin Fellmann (Warburg-Haus, wissenschaftlicher Koordinator)
Kosten: Museumseintritt vor Ort oder im Ticketshop auf mkg-hamburg.de
Teilnahme begrenzt, max. 25 Personen – Bitte anmelden bis zum 11.06.: eva.landmann@uni-hamburg.de oder Tel. 040-42838-6148
Die Ausstellung »Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft« zeigt Gestaltungsideen, die das Potenzial haben, unsere Zukunft radikal zu ändern. Rund 75 innovative Arbeiten aus den Bereichen Design, Architektur, Kunst und Wissenschaft werden vorgestellt, die vielfach auf Prinzipien der Natur zurückgehen und neue Wege aus der aktuellen Lage eröffnen. Dynamiken des Klimawandels, der Wasserwirtschaft, aber auch globale soziale Dynamiken des künftigen Zusammenlebens werden in fünf Kapiteln betrachtet, die inspirierende Lösungen für weltweite Probleme wie Wasserknappheit, Überflutung, Verschmutzung und gestörte Wasserkreisläufe vorstellen.
»Dynamiken der Form« heißt auch das Jahresthema 2023-2024 des Warburg-Haus. In welchem Verhältnis stehen formale Potenziale zu äußeren Einwirkungen in wechselnden historischen, sozialen oder politischen Kontexten? Die Ausstellung bietet Anlass, den kulturgeschichtlichen und gesellschaftlichen Wandel von Dynamiken im Umgang mit der formenden Kraft des Wassers in den Fokus zu rücken.
Ausgewählte Inhalte der Ausstellung werden gemeinsam nach kulturwissenschaftlichen, designtheoretischen und künstlerischen Aspekten befragt und diskutiert mit Tulga Beyerle, Direktorin MK&G Hamburg, Eckart Goebel, Universität Tübingen und Fellow der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (Universität Hamburg), und Benjamin Fellmann, wissenschaftlicher Koordinator des Warburg-Haus.
Das MK&G hat Donnerstag abends bis 21 Uhr geöffnet – im Anschluss an die Veranstaltung gibt es Gelegenheit, die weiteren Ausstellungsräume zu besuchen.
Beachten Sie in unserem Veranstaltungskalender auch den öffentlichen Abendvortrag von Eckart Goebel im Warburg-Haus am Dienstag, 4. Juni, um 19.00 Uhr: »Unter Hochdruck. Hydraulik als Paradigma der Kulturwissenschaft«.
Ort
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg
Dynamiken der Form II / Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg / Warburg-Haus
Kooperationsveranstaltung
Di20.00 UHR
Michael Maierhof: Sound Prints. Konzert und Gespräch im Rahmen des blurred edges Festival 2024
In Kooperation mit dem Verband für aktuelle Musik, Hamburg: Splitting-Licht-Kompositionen von Michael Maierhof mit Reflektionen von Ursula Panhans-Bühler
Veranstalter
Verband für aktuelle Musik, Hamburg und Warburg-Haus im Rahmen des blurred edges - Festival für aktuelle Musik 2024
Wir laden Sie herzlich ein zu einer Kooperationsveranstaltung im Rahmen des Schwerpunktthemas 2024, »Dynamiken der Form II« anlässlich des blurred edges – Festival für aktuelle Musik, Hamburg, 31.5.–16.6.2024.
Konzert und Gespräch rund um drei Splitting-Licht-Kompositionen von Michael Maierhof
Mit Reflektionen von Ursula Panhans-Bühler
In splitting 55 (Premiere) fährt der Schlagzeuger mit einer mikrofonierten LED Lampe einen an eine Computer-Platine erinnernden Untergrund ab und die lichtspeichernden Flächen hinterlassen die Spuren des Klangweges. Weiter werden splitting 69 für Sonic Motoren und Live Video sowie splitting 70 Solo für 2 LED Lampen, Live Kamera und 2 Videoprojektoren zu hören und zu sehen sein. Dazu wird Ursula Panhans-Bühler, die seit vielen Jahren die Arbeit Michael Maierhofs begleitet, mit einigen Gedanken die Sound-Topologien begleiten.
Mit
Pablo Mena Escudero (Spanien), Percussion
Michael Maierhof, Licht und Live Video
Ursula Panhans-Bühler, Vortrag und Gespräch
Moderation Benjamin Fellmann
Eintritt frei
Michael Maierhof ist Komponist und lebt und arbeitet in Hamburg. Er studierte Musik und Mathematik in Kassel sowie Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg. Er war u.a. Gastdozent am Trinity College in Dublin, an der Stuttgarter Musikhochschule, am California Institute of the Arts, Los Angeles, am Mozarteum Salzburg und am Central Conservatory of Music in Beijng/China, an der Musikhochschule Freiburg/Deutschland und an der Universität von Cordoba/Argentinien.
Ursula Panhans-Bühler war 1994-2009 Professorin für Kunstgeschichte an der Kunsthochschule Kassel. Seit 1999 Lehrtätigkeiten an chinesischen Hochschulen, Sichuan Fine Arts Institute Chongqing, CAA Hangzhou, sowie seit 2011 Gastprofessorin am Department of New Media Art & Animation der Beihang University Beijing. Sie lebt und arbeitet als Freie Kunstkritikerin in Hamburg, sowie in China.
Dynamiken der Form II / Verband für aktuelle Musik Hamburg / Warburg-Haus
Vortrag
Sa11.00 UHR
Die Macht der Bilder – Richard Wagners DAS RHEINGOLD im Spiegel verschiedener Inszenierungsansätze
Volker Wacker (Hamburg), Diplom-Regisseur für Musiktheater, Leiter der Reihe OPERNWERKSTATT an der Staatsoper Hamburg
Veranstalter
"Musiktheater aktuell – Oper für alle in Hamburg" in Zusammenarbeit mit dem Richard Wagner-Verband Hamburg e.V.
Es werden anhand von Videoaufzeichnungen folgende RHEINGOLD-Inszenierungen miteinander verglichen und kommentiert:
- Herbert von Karajan (Opernfilm 1978 im Studio gedreht, Karajan inszeniert und dirigiert)
- Patrice Chereau (Jahrhundert-Ring 1976 als nachproduzierte Verfilmung im Festspielhaus 1980, Dirigent: Pierre Boulez)
- Frank Castorf (Livemitschnitt Festspielhaus 2016, Dirigent: Marek Janowski)
- Dmitri Tcherniakov (Livemitschnitt Staatsoper unter den Linden 2022, Dirigent: Christian Thielemann)
- Der aktuelle Bayreuther Ring von Valentin Schwarz (Livemitschnitt von 2022, Dirigent: Cornelius Meister)
Termin: Samstag, der 8. Juni 2024, 11.00 – 17.00 Uhr (mit entsprechenden Pausen)
Anmeldung: wagner-verband-hamburg@gmx.de, oder telefonisch unter 0172 415 97 39 (AB)
Seminargebühr: 58,00 €; zahlbar direkt am Veranstaltungstag (kein Vorverkauf über die Oper etc.)
Ort: Warburg-Haus, Heilwigstr. 116, Parkplätze vorhanden, gebührenpflichtig. U-Bahn Kellinghusenstraße.
Richard Wagner-Verband Hamburg
Vortrag
Do18.30 UHR
Antisemitismus in der migrantischen und postmigrantischen Gesellschaft
Kim Amon, Yaşar Aydın, Ali Ertan Toprak und Rebecca Vaneeva im Gespräch
Veranstalter
Landeszentrale für politische Bildung
Behörde für Schule und Berufsbildung
Neben Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus in der Mehrheitsgesellschaft existieren in Deutschland auch faschistische, nationalistische und islamistische Einstellungen in migrantischen Communitys, zum Beispiel mit Bezügen zur Türkei oder zu Russland. In Diskussionen über extrem rechte Einstellungen und Antisemitismus unter Migrantinnen und Migranten wird seit Langem über grundsätzliche Fragen gestritten: Unterscheiden sich antisemitische Einstellungen unter Migrantinnen und Migranten grundlegend von denjenigen der Mehrheitsgesellschaft? Welche Rolle spielt die Religion? In welchem Verhältnis stehen extrem rechte Gruppierungen von Migrantinnen und Migranten zum Rassismus in Deutschland? Und was bedeutet das jeweils für unser Engagement gegen Antisemitismus, Verschwörungsideologien und rechtsextreme Einstellungen? Um diese Fragen zu klären, haben wir Expertinnen und Experten zum Thema eingeladen.
Kim Amon (Bildungsreferent im Ausstiegs- und Distanzierungsprojekt perspek’tif:a – (extrem) rechte Einstellungen in postmigrantischen Communitys), Dr. Yaşar Aydın (Stiftung Wissenschaft und Politik, von 2015 bis 2020 Leiter des Projekts „Neue Wege – Prävention von Antisemitismus“ bei der Türkischen Gemeinde Hamburg), Ali Ertan Toprak (Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände), Rebecca Vaneeva (Präsidentin des Verbands Jüdischer Studierender Nord, Teamerin bei Meet A Jew)
Moderation: Dr. Olaf Kistenmacher, Historiker und Journalist
Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung erforderlich!
Bitte, melden Sie sich mit Ihrem vollständigen Namen per E-Mail an und bringen Sie die ausgedruckte Teilnahmebestätigung mit zum Vortrag. Besten Dank für Ihr Verständnis!
E-Mail an: abut.can@bsb.hamburg.de
Eine Veranstaltungsreihe der Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit Hamburg Vernetzt gegen Rechts – Koordinierungsstelle des Beratungsnetzwerks gegen Rechtsextremismus Hamburg
Als Veranstaltende behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische, völkische, nationalistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zu Veranstaltungen zu verwehren oder von diesen auszuschließen.
Kontakt
Abut Can
Landeszentrale für politische Bildung
Behörde für Schule und Berufsbildung
Dammtorstraße 14
20354 Hamburg
Tel: 42823-4812
Fax: 42823-4813
Landeszentrale für politische Bildung
Vortrag
Di19.00 UHR
Unter Hochdruck. Hydraulik als Paradigma der Kulturwissenschaft
Eckart Goebel, Universität Tübingen
Veranstalter
DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« und Warburg-Haus
Im Rahmen der Vortragsreihe zum Schwerpunktthema 2024 »Dynamiken der Form II«.
Eckart Goebel ist seit 2015 Inhaber des Lehrstuhls für Komparatistik und Neuere deutsche Literatur an der Universität Tübingen. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der FU Berlin (Magister 1991) sowie Germanistik und Philosophie am St. Hugh’s College, Oxford (MA oxon. 1992). 1995 wurde er im Institut für AVL der FU mit Konstellation und Existenz. Kritik der Geschichte um 1930: Studien zu Heidegger, Benjamin, Jahnn und Musil promoviert (Tübingen: Stauffenburg 1996). 2001 habilitierte er sich im Fach AVL mit der Studie Der engagierte Solitär. Die Gewinnung des Begriffs Einsamkeit aus der Phänomenologie der Liebe im Frühwerk Jean-Paul Sartres (Berlin: Akademie, 2001). Von 1995 bis 2005 war Goebel Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Eberhard Lämmert am Berliner Zentrum für Literaturforschung. 2005 erfolgte die Berufung auf eine Professur am Department of German der NYU. 2013/14 war Goebel Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 2018 einer der Herausgeber der englischen Zeitschrift German Life & Letters. Zu seinen Arbeitsgebieten gehören neben europäischer und nordamerikanischer Literaturgeschichte die Goethezeit, Thomas Mann, Ideengeschichte, Anthropologie sowie Literatur und Psychoanalyse.
Im Sommer 2024 ist er Fellow der DFG-Kolleg-Forschungsgruppe »Imaginarien der Kraft« (Universität Hamburg) und forscht zum Thema »Hydraulik und Homöostase als Paradigmen der Kulturtheorie«. Im Zentrum dieser Forschung steht die Frage, welchen Einfluss das weit vor kontroversen kulturgeschichtlichen Studien, die in den 1950er Jahren erschienen, bekannte System hydraulischer Gesellschaften womöglich auf die Theoriebildung der Psychoanalyse besaß, in deren Zentrum das hydraulische Triebmodell steht, die Wasserwirtschaft der Seele. Damit fragt Goebel nach der Herkunft des »hydraulischen Triebmodells« in Freuds Schriften, dessen Rede von den ›Quellen‹ des Triebs, vom Fließen, von Stauungen, Hemmungen, Druck, Abfuhr, ›seelischem Gleichgewicht‹ etc. tatsächlich an Wasserwirtschaft denken lässt.
Beachten Sie un unserem Veranstaltungskalender auch die Kooperationsveranstaltung mit dem Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg zur aktuellen Ausstellung »Water Pressure. Gestaltung für die Zukunft« am Donnerstag, 13. Juni: In einem Seminar in der Ausstellung werden ausgewählte Inhalte gemeinsam nach kulturwissenschaftlichen, designtheoretischen und künstlerischen Aspekten befragt und diskutiert mit Tulga Beyerle, Direktorin MK&G Hamburg, Eckart Goebel und Benjamin Fellmann (Warburg-Haus).
Der Vortrag wurde durch das Team des DL-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften aufgezeichnet und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.
Kontakt
Universität Hamburg
DFG-Kolleg-Forschungsgruppe
»Imaginarien der Kraft«
Gorch-Fock-Wall 5-7
20354 Hamburg
Tel.: +49 40 42838-6386
DFG-Kolleg-Forschungsgruppe „Imaginarien der Kraft“ / Dynamiken der Form II / Warburg-Haus
Gespräch und Diskussion
Do19.00 UHR
Europa hat die Wahl
Andrea Ritter, Korrespondentin des "Stern" in Paris, im Gespräch mit Ulrike Dotzer
Veranstalter
Cluny e.V. Hamburg
Deutsch-Französische Gesellschaft
Société Franco-Allemande
Rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch, anhaltende Migration und ein Angriffskrieg, der an Gefahr zunimmt. Während die Europäer um Unterstützung für die Ukraine ringen, stellt in USA Trump das transatlantische Bündnis in Frage. Nie war enge Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich so wichtig wie angesichts dieser Lage. Gelingt sie?
Zwei Wochen vor den Wahlen zum Europa-Parlament spricht Andrea Ritter, Korrespondentin des „Stern“ in Paris mit der Journalistin Ulrike Dotzer.
Veranstaltung auf Deutsch
Eintritt frei
Verre de l’amitié im Anschluss
Kontakt
Deutsch-Französische Gesellschaft Cluny e.V. Hamburg
Waitzstraße 31
22607 Hamburg
Tel. 040 89 70 92 33
Cluny e.V. Hamburg
Startup Port Lounge
Mi17.00 UHR
Resiliente Teams – worauf man beim Teambuilding achten sollte
Veranstalter
Hamburg Innovation GmbH – Startup Port@UHH
Die kommende Startup Port Lounge öffnet ihre Türen zu einem Thema, das viele in der Szene umtreibt – und der Schlüssel zu jedem Gründungsvorhaben ist: Am 22. Mai 2024 ab 17:00 Uhr lädt der Startup Port @UHH in den historischen Lesesaal des 1925 erbauten Warburg-Hauses ein – zum Thema Resiliente Teams – worauf man beim Teambuilding achten sollte. In einer Podiumsrunde diskutieren wir mit drei Startup-Gründer*innen, wie sie ihre Co-Founder gesucht und gefunden haben, was die größten Herausforderungen im täglichen Miteinander sind, und wie man den Grundstein für eine gute Unternehmenskultur legt. Zu Beginn wird Dr. Bakr Fadl, Leiter der Transferagentur der Universität Hamburg, in das Thema einführen.
Musikalisch begleitet wird die Lounge durch Live-Performances von Jiuning Liu und Lennart Meyer, im Anschluss geht es bei Fingerfood und Getränken in den Networking-Part über, bei dem auch die Podiumsteilnehmer*innen anwesend sein werden.
Ein besonderer Dank gilt dem Warburg-Haus und der Aby-Warburg-Stiftung, die als Partner*innen der Universität Hamburg für diese Veranstaltung ihren Lesesaal und Räume öffnen und damit das Startup-Ökosystem der Metropolregion Hamburg aktiv unterstützen.
Auf dem Podium sind mit dabei:
- Laura Schnell, Co-Founder und CSO open https://open-event.app/ www.linkedin.com/in/lauraschnell
- Marius Klages, Co-Founder und CEO dehaze https://www.dehaze.de/ https://www.linkedin.com/in/marius-klages-96a32b68/
- Viktor Kessler, Co-Founder und CEO Notch https://www.notch.so/ https://www.linkedin.com/in/viktorkessler/
Wir freuen uns auf Gründungsinteressierte ebenso wie auf frischgebackene und etablierte Gründer*innen, Akteur*innen und Unterstützer*innen des Ökosystems.
Der Eintritt ist frei, die Plätze sind begrenzt, daher wird um eine Anmeldung gebeten: bis zum 20. Mai 2024 über gruendung@uni-hamburg.de.
Kontakt
Hamburg Innovation GmbH
Startup Port
und
Transferagentur der Universität Hamburg
Hamburg Innovation GmbH – Startup Port@UHH
Carlebach-Lecture
Mi18.15 UHR
Nach Jerusalem. Einschreibungen in der Zeit
Prof. Dr. Yfaat Weiss, Direktorin des Dubnow-Instituts / Professorin für Neuere Geschichte, insbesondere jüdische Geschichte, Universität Leipzig
Veranstalter
Joseph-Carlebach-Arbeitskreis
Universität Hamburg
Im Rahmen der Ringvorlesung Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus – aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt
Yfaat Weiss ist Direktorin des Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig, Professorin für Neuere Geschichte an der Universität Leipzig sowie Professorin für Jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem. In zahlreichen Forschungsprojekten und Publikationen hat sie sich mit deutscher, jüdischer und israelischer Geschichte, insbesondere mit materieller Kultur, Kulturrestitution nach der Shoah und der Geschichte der Hebräischen Universität beschäftigt. Zu ihren Büchern gehören u.a. Niemandsland. Hader am Berg Scopus (2021), Lea Goldberg. Lehrjahre in Deutschland 1930-1933 (2010) und Verdrängte Nachbarn. Wadi Salib – Haifas enteignete Erinnerung (2012), für das sie mit dem Hanna-Arendt-Preis für politisches Denken ausgezeichnet wurde.
Die Carlebach-Lecture wird seit 2021 vom Hamburger Carlebach-Arbeitskreis veranstaltet. Eingeladen werden herausragende Persönlichkeiten, deren Forschungen und Engagement im interdisziplinären Feld der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion wichtige Akzente gesetzt haben. Die Vorträge sollen prominente Themen und Forschungsfragen unter Berücksichtigung auch gesellschaftspolitischer Implikationen und Debatten für ein breites Publikum sichtbar machen und Diskussionen zur Bedeutung und Aktualität Jüdischer Studien anregen. Ein zentraler Fokus im Hinblick auf die Einladungspraxis wie auch auf thematische Schwerpunkte liegt auf Vermittlungsaktivitäten und Transferbeziehungen zwischen Deutschland und Israel.
Mit ihrer Benennung ehrt die Carlebach-Lecture den vielseitigen Gelehrten und Rabbiner Joseph Carlebach (1883-1942), der zuletzt als Oberrabbiner in der Hamburger Bornplatzsynagoge tätig war. 1941 wurde er, der selbst nicht ins Exil ging, um die jüdische Gemeinde weiter zu unterstützen, von den Nationalsozialisten mit seiner Frau und den jüngeren Kindern deportiert und in der Nähe von Riga ermordet. Gleichzeitig wird mit dem Namen auch Carlebachs überlebender Tochter Miriam Gillis-Carlebach (1922-2020) gedacht, die in Israel das Carlebach-Institut im Gedenken an die wissenschaftlichen Arbeiten und das religiöse Erbe ihres Vaters begründet und sich intensiv für wechselseitige Wiederannäherung, Begegnung und Erinnerung eingesetzt hat.
Kontakt
Katharina Schulze
Institut für Germanistik
Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für deutsche Exilliteratur
Von-Melle-Park 6
20146 Hamburg
Tel.: + 49 40 42838-4824
Joseph-Carlebach-Arbeitskreis / Universität Hamburg
Kooperationsveranstaltung
Mi17.00 UHR
Dialogführung zur Ausstellung: »Lost Homes/To Forget Beautiful Things.« Eine künstlerische Intervention von Hila Laviv im Altonaer Museum
Mit Hila Laviv, Anja Dauschek, Direktorin Altonaer Museum, und Benjamin Fellmann
Veranstalter
Altonaer Museum und Warburg-Haus
Kooperationsveranstaltung im Rahmen des Schwerpunktthemas 2024 »Dynamiken der Form II«
Hila Laviv, Tel Aviv
Anja Dauschek, Direktorin Altonaer Museum
Benjamin Fellmann, Warburg-Haus
Kosten: Museumseintritt
Teilnahme begrenzt, max. 25 Personen, bitte anmelden: eva.landmann@uni-hamburg.de
Das Altonaer Museum und das Warburg-Haus laden gemeinsam ein zu einer Dialogführung in der Ausstellung »Lost Homes / To Forget Beautiful Things« der israelischen Künstlerin Hila Laviv.
Mit der Intervention der israelischen Künstlerin werden Geschichte und Gegenwart auf zwei Ebenen verknüpft. Hila Laviv hinterfragt die Themen Heimat und Heimatverlust. Sie nutzt ausgewählte Objekte des Altonaer Museums für ihre Intervention in den dortigen Bauernstuben und im Bauernhaus-Modellsaal, ein Ensemble, das seit über 100 Jahren ein besonderer Bestandteil der Sammlung ist. Eine Spende der Altonaer Familie Warburg ermöglichte Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Herstellung der detailgetreuen Bauernhausmodelle.
Ausgangs- und Bezugspunkt der Arbeiten von Hila Laviv, die 2018 im Rahmen der Ausstellung und Performance »Sommerhaus-Cutout« auch im elliptischen Lesesaal des Warburg-Haus zu sehen waren, sind die Kindheitserinnerungen an Hamburg und Blankenese ihrer Großmutter Charlotte Esther Shalmon Warburg (1922–2021), die 1939 mit ihren Eltern Anna und Fritz Warburg nach Schweden fliehen musste und später in Israel lebte. Über die künstlerische und gleichzeitig persönlich geprägte zeitgenössische Intervention in einem historischen Rahmen, der von der nationalkonservativen »Heimatschutzbewegung« der 1920er-Jahre geprägt ist, setzt sich das Museum selbst auch mit seiner Geschichte im Nationalsozialismus auseinander. Während der Mäzen Albert Warburg bereits 1919 starb, wurden seine Frau Gerta und die drei Töchter Opfer des NS-Regimes. Gerta und Tochter Betty wurden 1943 in Sobibor ermordet, die beiden Töchter Ada und Helene überlebten die Lager. Ihr Beitrag wurde bisher im Museum nicht erwähnt, ihre Geschichte wird jedoch in der zeitgleich präsentierten Sonderausstellung Glauben und glauben lassen (bis 17. Juli 2024) erzählt.
Ort
Altonaer Museum
Museumstraße 23
22765 Hamburg
Altonaer Museum / Dynamiken der Form II / Warburg-Haus
Vortrag
Di19.00 UHR
Borrowed Forms, Singular Meanings: Rethinking 19th Century Art from Brazil
Rafael Cardoso, Rio de Janeiro – Stiftungsprofessor der Aby-Warburg-Stiftung 2024
Veranstalter
Aby-Warburg-Stiftung
Rafael Cardoso ist Kunsthistoriker und Autor. Er wurde 1995 in Kunstgeschichte am Courtauld Institute of Art, London, promoviert. Von 1996 bis 2012 unterrichtete er an der Pontifícia Universidade Católica do Rio de Janeiro und der Universidade do Estado do Rio de Janeiro, wo er weiterhin als Mitglied der postgradualen Fakultät für Kunstgeschichte (PPGHA) tätig ist. Seit 2012 lebt er in Berlin, wo er Gastforscher an der Freien Universität Berlin (Lateinamerika-Institut) ist. Er war als Gastwissenschaftler am Getty Research Institute, Los Angeles, Institut National d’Histoire de l’Art, Paris, und der Yale University, New Haven, tätig. Seine Recherchen wurden vom Berliner Senat, dem brasilianischen Bildungsministerium (CAPES), dem brasilianischen Nationalrat für wissenschaftliche und technologische Entwicklung (CNPq), der brasilianischen Nationalbibliothek (FBN) und der S. Fischer Stiftung gefördert.
Er ist Autor zahlreicher Bücher, Aufsätze und Artikel über brasilianische Kunst und Design des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts, darunter Modernity in Black and White: Art and Image, Race and Identity in Brazil, 1890-1945 (Cambridge University Press, 2021). Daneben hat er große Museumsausstellungen kuratiert, darunter zuletzt O olhar germânico na gênese do Brasil (Museu Imperial, Petrópolis, 2022). Basierend auf seinem Buch von 2008 hat er die Fernsehserie Arte brasileira quadro a quadro (2018) mitgestaltet und mitverfasst, die jetzt in Brasilien in die zweite Staffel geht. Neben seiner wissenschaftlichen Arbeit hat er vier belletristische Werke verfasst, darunter den historischen Roman O remanescente (Companhia das Letras, 2016), der ins Deutsche als Das Vermächtnis der Seidenraupen (S. Fischer, 2016) übersetzt wurde.
Er ist Mitglied von AICA-Deutschland, PEN-Berlin und des Deutschen Verbandes für Kunstgeschichte. Außerdem ist er Mitglied der Peter-Weiss-Stiftung und Vorsitzender des Vorstands der Hugo Simon Stiftung.
2024 hat Rafael Cardoso die Aby-Warburg-Stiftungsprofessur inne.
Der Vortrag wurde durch das Team des DL-Büros der Fakultät für Geisteswissenschaften aufgezeichnet und steht auf der UHH-eigenen Plattform Lecture2Go bereit.
Aby-Warburg-Stiftung / Dynamiken der Form II / Stiftungsprofessur
Filmvorführung und Podiumsdiskussion
Sa18.00 UHR
Beijing Bicycle: Leben und Nachleben eines Filmklassikers
In Kooperation mit dem Chinese Film Festival Hamburg und der China Academy of Art, Hangzhou. Mit Hsu Hsiao-Ming, China Academy of Art, Ruby Chen, CNEX Foundation, Uwe Fleckner, Warburg-Haus / Advanced School of Art and Humanities, China Academy of Art, Ingo Offermanns, HFBK Hamburg, und Yuning Teng, Universität Hamburg
Veranstalter
Aby-Warburg-Stiftung in Kooperation mit dem Chinese Film Festival Hamburg und der China Academy of Art, Hangzhou
Das Warburg-Haus freut sich, in Zusammenarbeit mit dem Chinese Film Festival Hamburg eine Sondervorstellung des berühmten Films Beijing Bicycle zu präsentieren. Seit seiner Premiere im Jahr 2001 hat der Film (Regie: Wang Xiaoshuai) weltweite Anerkennung für seine bewegende Darstellung des urbanen Lebens in der chinesischen Hauptstadt erhalten. Beijing Bicycle verfolgt die Schicksale zweier junger Männer, deren Wege sich durch ein gestohlenes Fahrrad kreuzen. Er gilt als bedeutendes Werk des zeitgenössischen chinesischen Kinos, das sich mit Themen wie sozialer Hierarchie, wirtschaftlicher Ungleichheit und kultureller Entwicklung in der pulsierenden Metropole auseinandersetzt. Beijing Bicycle wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Silbernen Bären der Internationalen Filmfestspiele Berlin 2001, gefolgt von einem vorübergehenden Verbot durch die chinesischen Behörden, das 2004 nach einigen Änderungen wieder aufgehoben wurde. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Hsu Hsiao-Ming, einem der Produzenten des Films, der Filmtheoretikerin Ruby Chen und Ingo Offermanns von der HFBK sowie den Kunsthistorikern Uwe Fleckner und Yuning Teng (Universität Hamburg) statt. Ziel der Diskussion wird es sein, tiefere Einblicke in die Konzeption, die Themen, die künstlerische Vision sowie die kulturelle und historische Bedeutung des Films zu geben.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Chinese Film Festival Hamburg und der China Academy of Art, Hangzhou, statt.
Der Eintritt ist frei.
Titel: Beijing Bicycle, Erscheinungsdatum: 2001, Direktor: Wang Xiaoshuai, Land: China, Sprache: Mandarin (mit englischen Untertiteln),
Diskutanten:
- Ruby Chen: Mitgründerin und seit 2006 Chief Operating Officer der CNEX Foundation, Geschäftsführerin der China New Generation Image Media Association
- Hsu Hsiao-Ming: Produzent und Regisseur, Vertreter der »Neuen Welle« des taiwanesischen Kinos der 1990er Jahre, Dekan der School of Film and Animation, China Academy of Art, Hangzhou
- Uwe Fleckner: Professor für Kunstgeschichte, Universität Hamburg, Direktor Warburg-Haus
- Ingo Offermanns: Professor für Grafik, HFBK, Hamburg
- Yuning Teng: Kunsthistorikerin und Kuratorin, Universität Hamburg
Aby-Warburg-Stiftung / Dynamiken der Form II
Kooperationsveranstaltung
Film im Lesesaal: Die Amitié. Ein Netzwerkfilm
D 2023, 102 min., dtf, 6.5. Filmgespräch mit Ute Holl, Universität Basel, Peter Ott, Merz Akademie Stuttgart, und Benjamin Fellmann
Veranstalter
Warburg-Haus und »Flexibles Flimmern. Das mobile Kino«
Im Rahmen des Jahrsprogramms Dynamiken der Form II zeigt das Warburg-Haus in Kooperation mit »Flexibles Flimmern – Das mobile Kino« den neuen Film des Kollektivs Amitié, produziert von Ute Holl und Peter Ott: Die Amitié.
Agnieszka aus Polen kommt nach Lübeck zur Pflege eines älteren Herrn, der langsam ins Vergessen abdriftet. Dieudonné reist von der Elfenbeinküste an, um in einem großen Gewächshaus zu arbeiten. Sie sind nicht allein. Beide werden Teil eines Netzwerks: Amitié, eine künstliche Intelligenz, der sich jede:r anschließen kann. Wäre da nicht der verrückte Polizist, der Schleuser jagt! Die Amitié befasst sich mit politisch brisanten Themen und Dynamiken unserer Zeit: Von Migration, Klassenverhältnissen, KI und Überwachung bis zu Nachhaltigkeit und den geopolitischen Auswirkungen wirtschaftlicher Ungleichheit. Mit Ernst und viel Humor reflektiert der Film thematisch und formal mögliche Sprachen und Ansprachen für einen gemeinschaftlichen Blick auf unsere Zukunft.
- Montag, 6. Mai 2024, Einlass Einlass 19.00 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr, anschließend Filmgespräch mit Ute Holl, Universität Basel, und Peter Ott, Merz Akademie Stuttgart, Moderation Benjamin Fellmann, Warburg-Haus
- Dienstag, 7. Mai 2024, Einlass 19.00 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr
Ute Holl ist Filmemacherin, Professorin für Medienästhetik am Seminar für Medienwissenschaft an der Universität Basel, Medienwissenschaftlerin und Autorin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen u.a. im Bereich der Kino- und Wahrnehmungsgeschichte, der Wissensgeschichte audiovisueller Medien, der Mediengeschichte der Akustik und des experimentellen und ethnographischen Films.
Peter Ott ist Regisseur und Autor von Spiel- und zahlreichen Dokumentarfilmen, und hat an zahlreichen Film- und Fernsehprojekten als Autor und Filmemacher, Produzent, aber auch als Kameramann, Cutter und sogar als Schauspieler gearbeitet. Er ist seit 2007 Professor für Film und Video an der Merz Akademie, Stuttgart, und war von 2017 bis 2023 Dekan.
Flexibles Flimmern ist ein mobiles Kino in Hamburg welches seit 2006 Filme an passenden Orten inszeniert.
Kosten: 12 Euro. Bitte Karten reservieren unter: reservierungen@flexiblesflimmern.de
Aufgrund der hohen Nachfrage empfehlen wir eine zeitnahe Reservierung.
Dynamiken der Form II / Flexibles Flimmern / Warburg-Haus
Lesung
Mo19.30 UHR
Friedrich Ani liest aus seinem neuen Roman »Lichtjahre im Dunkel«
High Voltage Frühjahrslesetage
Veranstalter
Stromnetz Hamburg GmbH und Literaturhaus e.V.
Ein verschwundener Ladenbesitzer, der noch große Pläne hatte. Seine Frau, die sich am Ende ihrer Träume wähnt. Ein ehemaliger Umzugsunternehmer mit Schuldkomplex. Ein geheimnisvoller Besucher aus der Berliner Halbwelt. Ihre Schicksalslinien treffen in München aufeinander, wodurch das Leben aller aus den Fugen gerät.
Leo Ahorn ist nicht auffindbar. Da seine Frau die Polizei scheut, heuert sie Privatdetektiv Tabor Süden an, um Leo zu finden. Allerdings weiß sie gar nicht so genau, ob sie ihn wirklich wiederhaben will. In Leos Stammkneipe stößt Süden auf eine illustre Schar von Leos Bekannten und bekommt Einblicke in deren Leben. Dann wird in der Nähe ein Toter aufgefunden, und die Ereignisse erscheinen in einem völlig neuen Licht. Oberkommissarin Fariza Nasri nimmt die Ermittlungen auf, während Tabor Süden im Hintergrund die Fäden zieht. »Lichtjahre im Dunkel« (Suhrkamp) – ein Wiedersehen in der Kult-Krimireihe um Tabor Süden und Fariza Nasri.
Friedrich Ani ist vor allem für seine Krimis bekannt; daneben schreibt er Gedichte, Jugendbücher, Hörspiele, Theaterstücke und Drehbücher. Sein Werk wurde mehrfach übersetzt und vielfach prämiert, zum Beispiel mit dem Deutschen Krimipreis, dem Crime Cologne Award, dem Stuttgarter Krimipreis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis.
Moderation: Margarete von Schwarzkopf
Ein gemeinsames Festival von Literaturhaus Hamburg und Stromnetz Hamburg, Kulturpartner NDR Kultur, Medienpartner NDR Info
Eintritt: € 12,– / 8,–
Karten sind ab dem 15.03., 9.00 Uhr online sowie an allen Reservix-Vorverkaufsstellen, in der Buchhandlung Samtleben, bei der kostenfreien Karten-Hotline 0761.88 84 99 99 sowie ggfs. an der Abendkasse erhältlich. Mitglieder des Literaturhaus e.V. können ab 11.03. unter T 040.22 70 20 0 oder per Mail an tickets@literaturhaus-hamburg.de buchen. Beim Kauf eines Tickets über den Dienstleister Reservix fallen Servicegebühren an.
Der Einlass beginnt 45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn.
Kontakt
Stromnetz Hamburg GmbH
Bramfelder Chaussee 130
22177 Hamburg
T 040 49202 7042
High Voltage Frühjahrslesetage / Stromnetz Hamburg GmbH und Literaturhaus e.V.
Vortrag
Fr19.00 UHR
Anton Bruckner – Originalgenie oder Wagner-Epigone?
Dr. phil. Wolfgang Doebel (Hamburg)
Veranstalter
Richard-Wagner-Verband Hamburg e.V.
Schon zu Lebzeiten wurde Anton Bruckner zum Wagner-Epigonen abgestempelt. So fasste etwa Eduard Hanslick seine Kritik an Bruckner in dem polemischen Satz zusammen, in Bruckners Musik habe Beethovens Neunte mit Wagners Walküre Freundschaft geschlossen und sei schließlich unter die Hufe ihrer Pferde geraten. Die Einsicht, dass Anton Bruckner ein Originalgenie war, begann sich erst in Bruckners letztem Lebensjahrzehnt langsam durchzusetzen.
Der Vortrag untersucht zunächst die unterschiedlichen Charaktere der beiden Künstler und ihr persönliches Verhältnis zueinander, um dann der Frage nachzugehen, wieviel „Wagner“ tatsächlich in Bruckners Musik ist und warum Bruckner – trotz aller Verehrung für den „Meister aller Meister“ – nicht zum Wagner-Epigonen wurde, sondern ein ganz eigenes, ja einzigartiges symphonisches Konzept konsequent und mit größter Zielstrebigkeit umsetzte.
Karten nur an der Abendkasse (9 € / für Mitglieder 6 €)
Parkplätze vorhanden, kostenpflichtig bis 20 Uhr.
U-Station Kellinghusenstrasse
Richard Wagner-Verband Hamburg
Vortrag
Mi19.00 UHR
‚… denn er war unser‘. Goethes ‚Epilog zu Schillers Glocke‘ (1805).
Dr. Helmut Hühn, Jena
Veranstalter
Goethe-Gesellschaft Hamburg e.V.
Kontakt
Dr. Jorge Vega Vilanova
Goethe-Gesellschaft Hamburg e.V.
Mexikoring 9
22297 Hamburg
Goethe-Gesellschaft Hamburg
Vortrag
Di19.00 UHR
Es lebe Amerika! – Richard Wagner und die neue Welt
Prof. Dr. Hans Rudolf Vaget
Veranstalter
Goethe-Gesellschaft Hamburg e.V.
Hitler und Thomas Mann: Zwei „Wagnerianer“?
Hitler und Mann: Sich diese Antipoden der deutschen Geschichte als an einer Stelle womöglich vereint vorzustellen, ist für manche politischen Schlichtdenker Anlass genug, den Stab über Thomas Mann zu brechen. Doch wenn zwei Menschen mit dem Auflegen einer Schellackplatte des Komponisten das scheinbar Gleiche tun, ist es allemal nicht dasselbe.
Hans Rudolf Vaget hat mit seinem Buch Wehvolles Erbe – Richard Wagner in Deutschland. Hitler, Knappertsbusch, Mann (2017) nachgewiesen, wie weit voneinander entfernt die beiden in ihren Rezeptionsweisen Wagners sind: „Gegen das deutschnationale Wagner-Bild Hitlers setzt Thomas Mann ein weltoffenes, dem modernen Denken verpflichtetes Verständnis von Wagners Kunst und Leben.“ (Fischer-Verlag)
Mit seiner Veröffentlichung von 2022 Richard Wagners Amerika. Eine Ausgrabung ist Vaget einer anderen, bisher wenig beachteten Facette in Wagners Biografie nachgegangen: seiner zeitweisen Absicht, nach Amerika auszuwandern. Prof. Vaget wird heute Abend dem Realitätscharakter dieses Vorhabens nachgehen und untersuchen, wie dies mit dem Bild von Wagner als dem vorgeblich „deutschesten aller deutschen Komponisten“ in Einklang zu bringen ist.
Hans R. Vaget, emeritierter Professor of German Studies am Smith College (Northampton, MA), ist u. a. Mitbegründer der Goethe Society of North America und Mitherausgeber der Großen Frankfurter Thomas Mann Ausgabe.
Kontakt
Dr. Jorge Vega Vilanova
Goethe-Gesellschaft Hamburg e.V.
Mexikoring 9
22297 Hamburg
Goethe-Gesellschaft Hamburg