Preisträger
Mit dem Wissenschaftspreis zeichnet die Aby-Warburg-Stiftung seit 1995 jährlich herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Kunst-, Kultur- und Geisteswissenschaften aus. Mit der Auszeichnung verbunden ist ein Vortrag der Preisträger im Warburg-Haus.
Die Martin Warnke-Medaille wurde von der Aby-Warburg-Stiftung und der Universität Hamburg anlässlich der Emeritierung des Kunsthistorikers Professor Martin Warnke, Kunstgeschichtliches Seminar, gestiftet. Seit 2005 wird sie alle drei Jahre für wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kulturwissenschaft verliehen. Der Namensgeber des Preises, Martin Warnke, war von 1971 bis 1978 Professor für Kunstgeschichte an der Universität Marburg. Seit 1979 lehrte er an der Universität Hamburg und war Leiter der Forschungsstelle für Politische Ikonographie im Hamburger Warburg-Haus. 1991 wurde er mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet. 2002 wurde er emeritiert. Martin Warnke war Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung. 2006 erhielt er den Gerda Henkel Preis, Internationaler Forschungspreis der Gerda Henkel Stiftung Düsseldorf, 2007 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden und 2010 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dortmund. Martin Warnke verstarb am 11. Dezember 2019 in Halle/Saale.
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2024
Valentin Groebner
Wissenschaftspreis
Valentin Groebner, geboren 1962 in Wien, lehrt nach Zwischenstationen in Berlin, Cambridge/Mass., Paris und Zürich seit März 2004 als Professor für Geschichte des Mittelalters und der Renaissance an der Universität Luzern.
Die Vergangenheit, die ihn beschäftigt, ist mit der Gegenwart verhängt und mit schmutziger Empirie, also Mischungsverhältnissen zwischen wissenschaftlicher Arbeit und außerakademischem Alltag. Er hat deswegen über Korruption und politische Sprache im 15. und 16. Jahrhundert gearbeitet (Gefährliche Geschenke, Konstanz 2000), über Bilder extremer Gewalt (Ungestalten, München 2003) und über die Geschichte von Ausweisen und Steckbriefen (Der Schein der Person, München 2004). Neuere Arbeiten befassen sich mit modernen Inszenierungen von Geschichte (Das Mittelalter hört nicht auf, München 2008) und der Wunschmaschine Tourismus (Retroland. Geschichtstourismus und die Sehnsucht nach dem Authentischen, Frankfurt/M. 2018).
Die Paradoxa der Visualisierung und die Warenformen des Ästhetischen interessieren ihn dabei besonders. Zuletzt erschienen Bin ich das? Eine kurze Geschichte der Selbstauskunft (Frankfurt/M. 2021) und Aufheben, Wegwerfen. Vom Umgang mit schönen Dingen (Konstanz 2023). Derzeit denkt er über Nostalgie nach. Woran erkennen wir die Vergangenheit, nach der wir uns so melancholisch (und lustvoll) zurücksehnen?
FESTVORTRAG
Donnerstag, 5. Dezember 2024, 19.00 Uhr
Festvortrag: »Pathosformel und Affekt: Über aufregende Bilder und ihr Nachleben« -
2023
Valeska von Rosen
Wissenschaftspreis, Martin Warnke-Medaille
Valeska von Rosen (*1968 in Berlin) ist Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Neuzeit bis zur frühen Moderne an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Sie lehrte zuvor u.a. an der Ruhr-Universität Bochum sowie den Universitäten Jena und Potsdam. Forschungsaufenthalte führten sie an das Wissenschaftskolleg zu Berlin (Institute for Advanced Study), die Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom) und das Internationale Kolleg Morphomata der Universität zu Köln. Gefördert wurde sie durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Gerda-Henkel- und die VolkswagenStiftung (Opus magnum).
Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen zählen: Mimesis und Selbstbezüglichkeit in Werken Tizians (2001), Caravaggio und die Grenzen des Darstellbaren (2009, 3. Aufl. 2021), Verhandlungen in Utrecht. Ter Brugghen und die religiöse Bildsprache in den Niederlanden (2015). Als (Mit-) Herausgeberin publizierte sie über den »Stummen Diskurs der Bilder« (2003), Erosionen der Rhetorik (2012), Poiesis. Praktiken der Kreativität (2013), Amor sacro e profano (2013), über Giovan Pietro Belloris Vita Caravaggios (2018), Multiple Epochisierungen (2021) und Gattungsmischungen – Hybridisierungen – Amalgamierungen (2022).
Sie arbeitet an der Konturierung einer Bildwissenschaft, die auf der Rekonstruktion historisch adäquater Denkmuster über die Künste und ihre Produzent:innen gründet und sich insbesondere für Fragen künstlerischer Poiesis, für Denkmodelle des Nicht-Normierten und die spezifische Diskursivität von Bild und Text interessiert. Aktuell forscht Valeska von Rosen über die Genese des europäischen Künstlerselbstbildnisses und über historiographische Ordnungsmodelle, die bereits in der Frühen Neuzeit gegen Vasaris Narrativ einer linearen Entwicklung der Kunst entwickelt wurden.
11.12.2023, 19.00 Uhr
Festvortrag: »Alberti – Dürer – Michelangelo. Künstlerselbstbildnisse vor dem Zeitalter des Subjekts« -
2022
Marie-José Mondzain
Wissenschaftspreis
Marie-José Mondzain, geboren 1942 in Algier, ist Kunsthistorikerin und Philosophin. Sie studierte an der École normale supérieure (ENS) in Sèvres. Sie war directrice de recherche und Direktorin der Groupe de sociologie politique et morale (GSPM) am Centre national de la recherche scientifique (CNRS), Paris. Ihre Forschungsinteressen gelten der byzantinischen Kultur und Bildtheorie, die sie um eine moderne Ikonologie erweiterte, u.a. mit dem Buch Image, Icon, Economy. The Byzantine Origins of the Contemporary Imaginary (Stanford University Press, 2004; deutsche Übersetzung bei Diaphanes, 2011). Ikonologische Analysen vertiefte sie unter anderem in Homo spectator (Bayard, 2007). Ihre ikonologischen Forschungen gelten auch der Analyse ethischer Komponenten der Bilder, insbesondere den Implikationen der Wirkung von Gewalt durch Bilder.
Weitere ausgewählte Veröffentlichungen sind die Bücher L’image peut-elle tuer? (Bayard, neue Auflage 2015), L’Image naturelle (Le Nouveau commerce, Paris 1995), Van Gogh ou la peinture comme tauromachie (Epure, Paris 1996), Transparence, opacité? 14 artistes contemporains chinois (Les Éditions Cercle d’art, 1999), Le Commerce des regards (Seuil, Paris 2003). Daneben ist sie Autorin zahlreicher Artikel zu grundlegenden bildwissenschaftlichen Fragestellungen, darunter »Iconic space and the rule of lands«, in: Hypatia 15 (4), 2000; »Nouvelles technologies de l’image et démocratie«, in: Horizons Philosophiques 11 (1), 2000. L’image peut-elle tuer? (Bayard, 2002) erschien in Übersetzung unter dem Titel Können Bilder töten? 2006 bei diaphanes in Zürich. Weiteren bild- und kunstwissenschaftlichen Fragen insbesondere zur Fotografie und Film widmete sie unter anderem die Publikationen L’incarnation chez Andrei Tarkovsky (Esprit, Sommer 2004); Matérialisme photographique, Autour d’Eric Rondepierre (Paris, Éditions Léo Scheer, 2003); Qu’est-ce que tu vois? (Gallimard, 2008) und Images (à suivre). De la poursuite au cinéma et ailleurs (Bayard, 2011).
27.10.2023, 19.00 Uhr
Festvortrag: »Image and Pharmakon. Aby Warburg’s Self Healing« -
2021
Katharina Sykora
Wissenschaftspreis
Katharina Sykora war nach Tätigkeiten im Museums- und Archivwesen von 1994 bis 2018 Professorin für Kunstwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Gastprofessuren und Fellowships führten sie u.a. an die University Bloomington, Indiana, an das Rockefeller Center, Bellagio, und an das Thomas Mann House, Pacific Palisades.
In ihren Forschungen beschäftigt sie sich mit visuellen Konstruktionen von Geschlecht und Autorschaft, Tod und Affekten, Ordnungssystemen und deren Wahrnehmung sowie der Intermedialität von Fotografie, Malerei und Film.
Zu ihren Monografien zählen u.a.: Überfliegen. Figuren erratischer Wahrnehmung (Göttingen 2021); Die Tode der Fotografie, Bd. 1: Totenfotografie und ihr sozialer Gebrauch (München u.a. 2009); Bd 2: Tod, Theorie und Fotokunst (München u.a. 2015); Figurenspiele. Texte zum Film (Marburg 2013); As You Desire Me. Das Bildnis im Film (Köln 2003); Unheimliche Paarungen. Androidenfaszination und Geschlecht in der Fotografie (Köln 1999).
Als Herausgeberin oder Mitherausgeberin veröffentlichte sie u.a.: Migration as Agitation – The Photographic Beyond the Image (Wien 2016); Valenzen fotografischen Zeigens (Weimar 2016); Fotografische Leidenschaften (Marburg 2006); Was ist ein Künstler? Das Subjekt der modernen Kunst (München 2003); Körperproduktionen. Zur Artifizialität der Geschlechter (Marburg 2002); Die ‚Neue Frau‘. Eine Herausforderung für die Bildmedien der Weimarer Republik (Marburg 1993).
9.11.2021, 19.00 Uhr
Festvortrag: »Fraktur. Weiblichkeit, der gebrochene Blick und das Nachleben der Shoah bei Boris Lurie« -
2020
Victor I. Stoichita
Wissenschaftspreis, Martin Warnke-Medaille
Victor I. Stoichita (* 1949 in Bukarest) ist emeritierter Professor der Universität Freiburg (Schweiz), wo er von 1991 bis 2019 Professor für Kunstgeschichte der Neuzeit war. Er studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Komparatistik an der Universität Bukarest, der Universität La Sapienza, Rom (Tesi di Laurea di Dottore in Lettere), der Universität München (Humboldt-Fellow) und der Université Paris I Panthéon-Sorbonne (Doctorat d’état ès Lettres). Seine Bücher, darunter Das selbstbewusste Bild. Der Ursprung der Metamalerei (1998; Englisch: The Self-Aware Image. An Insight into Early Modern Meta-Painting, 1997), Eine kurze Geschichte des Schattens (1999; Englisch: A Short History of the Shadow, 1997) und Darker Shades. The Racial Other in Early Modern Art (2019), wurden als bahnbrechende Beiträge im Spannungsfeld zwischen Kunstgeschichte, Bildanthropologie und Medienwissenschaft angesehen und in zahlreiche Sprachen übersetzt.
Victor I. Stoichita lehrte an zahlreichen Universitäten in Europa und den USA und war unter anderem Fellow am Institute for Advanced Study in Princeton (1990), am Getty Research Center (1998), am Wissenschaftskolleg zu Berlin (2002-2003) sowie Inhaber der Rudolf-Wittkower-Gastprofessur an der Bibliotheca Hertziana – Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom (2005-2006) und Visiting Professor am Center for Advanced Study in the Visual Arts der National Gallery, Washington (D.C., 2011). Er war darüber hinaus Inhaber des Louvre-Lehrstuhls (2014) und des International Francqui Chair an verschiedenen Universitäten Belgiens (2014), 2016 Inhaber der Panofsky-Professur am Zentralinstitut für Kunstgeschichte (München) und 2017-2018 Inhaber der Chaire Européenne am Collège de France. 2017 hielt er die Bernard Berenson Lectures am Harvard University Center for Italian Renaissance Studies (Villa I Tatti, Florenz). Zuletzt war er von Oktober 2019 bis Januar 2020 Fellow der Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik an der FU Berlin.
Sein autobiographischer Roman Oublier Bucarest (Actes Sud, 2014) wurde mit der Médaille de Vermeil des Prix du Rayonnement de la langue et de la littérature françaises der Académie Française ausgezeichnet. 2014 wurde er zum Chevalier des ordre des Arts et des Lettres der Französischen Republik ernannt. Victor Stoichita ist unter anderem Mitglied der Academia Europaea, assoziiertes Mitglied der Royal Academy of Belgium sowie ausländisches Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Künste und der italienischen Nationalakademie Accademia dei Lincei.
12.12.2022, 19.00 Uhr
Festvortrag: »Text – Bild – Textur. Zu den Spinnerinnen von Diego Velázquez«Die Verleihung der Martin Warnke-Medaille und der Festvortrag fanden aufgrund der Corona-bedingten Umstände der Jahre 2020/2021 im Jahr 2022 statt.
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2019
Emmanuel Alloa
Wissenschaftspreis
Emmanuel Alloa ist seit 2019 Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik und Kunstphilosophie am Institut für Philosophie der Universität Freiburg (CH). Zuvor lehrte und forschte er an der Universität Paris 8, dem NFS Bildkritik (eikones), Basel, und an der Universität St. Gallen. Gastprofessuren und Fellowships führten ihn u.a. an die Italian Academy an der Columbia University, die Universidad San Nicolás de Hidalgo (Mexiko), die UFMG Belo Horizonte (Brasilien), ans IKKM der Bauhaus-Universität Weimar und an die UC Berkeley.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u.a.: La résistance du sensible: Merleau-Ponty, critique de la transparence (Paris 2008), Englisch: Resistance of the Sensible World. An Introduction to Merleau-Ponty (New York 2017); Das durchscheinende Bild. Konturen einer medialen Phänomenologie (Berlin/Zürich, 2. Aufl. 2018), sowie Partages de la perspective (Paris 2020). Als Herausgeber, Mitherausgeber und Übersetzer verantwortete er ein Dutzend Bände, darunter die Anthologie Bildtheorien aus Frankreich (München 2011) und die drei Bände der Reihe Penser l’image (2010-2017).
24.1.2020, 19.00 Uhr
Festvortrag: »Umgekehrte Intentionalität. Über emersive Bilder« -
2018
Andrea Pinotti
Wissenschaftspreis
Andrea Pinotti ist Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik am Institut für Philosophie der Universität Mailand. Er war Fellow verschiedener internationaler Institutionen, unter anderem der Italian Academy at Columbia University, des Warburg Institute London, des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin, des Institut d’études avancées und der Fondation Maison des Sciences de l’Homme in Paris.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind Bildwissenschaft und Kunstwissenschaft. Zu seinen Monographien zählen unter anderem: Il corpo dello stile. Storia dell’arte come storia dell’estetica a partire da Semper, Riegl, Wölfflin (1998); Estetica della pittura (1997, spanische Übersetzung: Estética de la pintura, 2011); Memorie del neutro. Morfologia dell’immagine in Aby Warburg (2001); Empatia. Storia di un’idea da Platone al postumano (2011, französische Übersetzung: Empathie. Histoire d’une idée de Platon au post-humain, 2016).
Zusammen mit Antonio Somaini hat er 2009 die Anthologie Teorie dell’immagine. Il dibattito contemporaneo herausgegeben und 2016 das Buch Cultura visuale. Immagini sguardi media dispositivi veröffentlicht.Derzeit arbeitet er an einer Phänomenologie der virtuellen immersiven Umwelten.
4.12.2018, 19.00 Uhr
Festvortrag: „Replik der Gewalt, Replik auf die Gewalt“ -
2017
Elisabeth Bronfen
Wissenschaftspreis, Martin Warnke-Medaille
Prof. Dr. Elisabeth Bronfen ist Ordinaria am Englischen Seminar der Universität Zürich und seit 2007 zugleich Global Distinguished Professor an der New York University. Ihre Habilitation zur Repräsentation von Weiblichkeit und Tod wurde 1992 unter dem Titel Over Her Dead Body. Death, Femininity and the Aesthetic publiziert und fand breite Beachtung. 1997 erschien sie auch auf Deutsch. In zahlreichen Büchern und Essays, darunter The Knotted Subject. Hysteria and its Discontents (1998), Liebestod und Femme fatale. Der Austausch sozialer Energien zwischen Oper, Literatur und Film (2004), Crossmappings. Essays zur visuellen Kultur (2009) hat sie weit über das eigene Fach gewirkt. Arbeiten wie Home in Hollywood. The Imaginary Geography of Cinema (2004) und Hollywoods Kriege. Geschichte einer Heimsuchung (2013), oder zu Serienformaten wie Mad Men (2015) entfalten ihre Lektürepraxis eines cultural crossmapping und leuchten Dimensionen des US -amerikanischen kulturellen Imaginären aus. Zu ihren aktuellen Forschungsgebieten zählen auch die Frage nach der Verknüpfung von politischer Souveränität und Gender und das Nachleben Shakespeares.
19.12.2017, 19.00 Uhr
Festvortrag: „Hermiones Rückkehr – Das Nachleben einer Pathosformel“ -
2016
Jacqueline E. Jung
Wissenschaftspreis
Jacqueline Jung lehrt als Associate Professor am Department für Kunstgeschichte der Yale University europäische Kunst und Architektur des Mittelalters. Die Forschung zur figürlichen Skulptur in Deutschland und Frankreich bildet dabei ihren Schwerpunkt. Ihr Buch ‚The Gothic Screen: Space, Sculpture, and Community in the Cathedrals of France and Germany, ca. 1200-1400‘ (Cambridge University Press, 2013), wurde mit dem Prose Award für Kunstgeschichte und Kritik der Association of American Publishers ausgezeichnet sowie mit dem John Nicholas Brown Preis der Medieval Academy of America. Jungs neues Buch, ‚Eloquent Bodies: Movement, Expression, and the Human Figure in Gothic Sculpture‘, erscheint bei Yale University Press. Ihre Texte wurden in zahlreichen Zeitschriften und Sammelbänden in den USA und Deutschland publiziert; zudem hat Jung bedeutende deutschsprachige kunsthistorische Arbeiten, etwa Aloïs Riegl’s ‚Historische Grammatik der bildenden Künste‘ (Zone Books 2004), in englischer Übersetzung veröffentlicht.
5.4.2017 um 19 Uhr
Festvortrag: „The ‚Gerichtspfeiler‘ as ‚Gedankenpfeiler‘: Movement, Medium, and Memory in the Strassburg South Transept“ -
2015
Lambert Wiesing
Wissenschaftspreis
Prof. Dr. Lambert Wiesing ist Inhaber des Lehrstuhls für Bildtheorie und Phänomenologie und Direktor des Institus für Philosophie an der Friedirch-Schiller-Universität Jena; er hatte Gastprofessuren an den Universitäten Wien und Oxford inne und war 2008 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Wahrnehmungs- und Bildphilosophie. Hierzu sind – teilweise in mehrere Sprachen übersetzte – Monographien erschienen: u.a. Stil statt Wahrheit 1991, Die Sichtbarkeit des Bildes 1997, Phänomene im Bild 2000, Artifizielle Präsenz 2005, Das Mich der Wahrnehmung 2009, Sehen lassen 2013. Lambert Wiesing hat den Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung 2015 erhalten.
Festvortrag: „Formale Ästhetik: Vom Kunstwerk zum Designobjekt“
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2014
Eva Schürmann
Wissenschaftspreis
Prof. Dr. Eva Schürmann ist seit 2011 Inhaberin des Lehrstuhls für Philosophische Anthropoligie, Kultur- und Technikphilosophie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehört die Philosophische Ästhetik, verstanden als theoretische Reflexionsdisziplin des Wahrnehmens und Sichtbarmachens. Mit ihrer Habilitationsschrift zur kulturellen Praxis des Sehens, die 2008 im Suhrkamp Verlag erschienen ist, lieferte sie eine grundlegende Theorie des Gesichtssinnes. Eva Schürmann hat den Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung 2014 erhalten.
Festvortrag: „Homo Depictor. Vom Darstellen als Lebensform“
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2014
Michael Hagner
Wissenschaftspreis, Martin Warnke-Medaille
Prof. Dr. Michael Hagner, Professor für Wissenschaftsforschung an der ETH Zürich, hat mit seinen Arbeiten zur Kulturgeschichte der Neurowissenschaften, in denen er Probleme und Frgestellungen aus dem Blickwinkel verschiedener Wissenskulturen bewertet, weit über seine eigene Disziplin hinaus gewirkt. Zu seinen wichtigsten Büchern gehören „Homo Cerebralis. Der Wandel vom Seelenorgan zum Gehirn“ und Der Hauslehrer. Erziehung, Sexualität und Medien um 1900.“
Festvortrag: „Zwölfmal ich. Charles Nègre und die fotografischen Wirkungen, die uns zum Träumen bringen.“
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2013
Barbara Wittmann
Wissenschaftspreis
Prof. Dr. Barbara Wittmann ist Juniordirektorin am internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) in Weimar. Sie wurde 1999 mit einer Arbeit über das Portraitwerk Éduard Manets an der Freien Universität Berlin promoviert. Im Frühsommer 2013 hat sie ihre Habilitation zur Kultur- und Wissensgeschichte der Kinderzeichnung an der Bauhaus-Universität Weimar eingereicht. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der Kunstgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Geschichte und Theorie des Zeichnens sowie der wissenschaftlichen Visualisierung. Barbara Wittmann hat der Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung 2013 erhalten.
Festvortrag: „Aby Warburg und die Kinderzeichnung als Fossil der Kulturgeschichte“
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2012
Mischa Meier
Wissenschaftspreis
Prof. Dr. Mischa Meier ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen. Er wurde 1998 in Bochum mit einer Arbeit zum frühen Sparte promoviert und habilitierte sich 2002 in Bielefeld mit der Untersuchung „Das andere Zeitalter Justinians. Kontingenzerfahrung und Kontingenzbewältigung imn 6. Jahrhundert n. Chr.“. Seine aktuellen Arbeitsschwerpunkte liegen vor allem im Bereich der Spätantike, der frühen Römischen Kaiserzeit und der Griechischen Geschichte. Daneben beschäftigt er sich auch mit Fragen der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte der Antike im 19.-21. Jahrundert. Mischa Meier erhält den Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung 2012.
Festvortrag: „Caesar und das Problem der Monarchie in Rom“
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2011
Karl-Siegbert Rehberg
Wissenschaftspreis
Karl-Siegbert Rehberg (geb. 1943) war Mitarbeiter und promovierte bei Arnold Gehlen 1973 in Aachen, ist Herausgeber der Gehlen Gesamtausgabe und seit 1992 Inhaber des Lehrstuhls für Soziologische Theorie, Theoriegeschichte und Kultursoziologie an der TU Dresden. Neben zahlreichen Veröffentlichungen zur soziologischen Theorie stechen seine Arbeiten zur Verbindung von Gesellschaft, Kultur und Kunst hervor; bezeichnend der Titel der ihm gewidmeten Festschrift „Kunst, Macht und Institutionen“ (2003); er ist u.a. Herausgeber und Autor von „Abstraktion im Staatssozialismus“ (2003) und „Kunst in Leipzig“ (2009).
Festvortrag: „Kunst-Staat DDR. Kunst im Staatssozialismus und die deutsche Doppelflucht aus der Geschichte“
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2011
Wolfgang Ullrich
Wissenschaftspreis, Martin-Warnke-Medaille
Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, Professor an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, etablierte sich durch eine lange Reihe von Publikationen – genannt seien „Mit dem Rücken zur Kunst“, „Tiefer hängen. Über den Umgang mit Kunst“, und „Was war Kunst?“ – als einer der führenden Kunstwissenschaftler auf dem Gebiet der öffentlichen Wirkungsgeschichte von Kunst.
Festvortrag: „Wie. Zur Rolle des Vergleichens im Umgang mit Kunst“
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2010
Gerd Blum
Wissenschaftspreis
Prof. Dr. Gerd Blum, Professor für Kunstgeschichte/Kunstwissenschaften an der Kunstakademie Münster. Im akademischen Jahr 2010/2011 Fellow am Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ der Universität Konstanz. Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Klassischen Archäologie an den Universitäten München, Bochum und Berlin sowie an der Scuola Normale Superiore di Pisa. Promotion mit einer Arbeit über Hans von Marées (1999) an der Universität Basel. 1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Wuppertal, 1998-2001 an der Universität Konstanz. Im akademischen Jahr 2007/08 Gastprofessor in Vollzeit am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg. Habilitationsschrift über „Ideale Orte und inszenierte Ausblicke. Architektur und Landschaft in der italienischen Renaissance“.
Festvortrag: „Von Bezaleel bis Michelangelo. Vasari über jüdische und christliche Kunst“
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2007
Anke te Heesen
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Lomorisierte Objekte. Präsentationsweisen alltäglicher und wissenschaftlicher Artefakte“
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2008
Christoph Asendorf
Wissenschaftspreis, Martin-Warnke-Medaille
Festvortrag: „Körper in Kraftfeldern. Kunst, Krieg und Raumtheorie in der Klassischen Moderne“
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2008
Roberto Calasso
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Baudelaire und der Bilderkult“
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2007
Carla Hesse
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Reading in Extremis: French Revolutionaries Respond to Rousseau“
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2006
Cornelia Zumbusch
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „‚Motion is Emotion‘: Melodramatische Bewegung bei Warburg, Goethe und Rousseau“
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2006
Jeroen Stumpel
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „The Persistence of Images. Reproductive Success and its Riddles in the History of Art“
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2005
Wolfgang Schivelbusch
Wissenschaftspreis, Martin-Warnke-Medaille
Festvortrag: „Die Verdauung der Natur“
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2004
Frank Fehrenbach
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Compositio corporum: Wurzeln der aktuellen ‚Bio-Art'“
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2004
Marina S. Warner
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „My Airy Spirit: Ethereal Bodies, Material Metaphors“
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2003
Diane Bodart
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Verbreitung und Zensierung der königlichen Porträts im Rom des 16. und 17. Jahrhunderts“
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2003
Martin Jay
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „History and Experience: Dilthey, Collingwood, Scott and Ankersmit“
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2003
Renate Schlesier
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Ungestraft unter Palmen. Freud in Italien“
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2002
Rüdiger Campe
Wissenschaftspreis
Festvortrag: „Evidenz als Verfahren. Vorschlag für eine kulturwissenschaftliche Untersuchung“