Aby Warburg. Studienausgabe
1998 bis 2009 herausgegeben von Horst Bredekamp, Michael Diers, Kurt W. Forster, Nicholas Mann, Salvatore Settis und Martin Warnke, erschienen im Akademie Verlag, Berlin. Seit 2010 herausgegeben von Horst Bredekamp, Michael Diers, Uwe Fleckner, Ulrich Pfisterer, Michael Thimann und Claudia Wedepohl in Verbindung mit dem Warburg Institute London und dem Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg. Die Bände erscheinen im Verlag de Gruyter.
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Die Erneuerung der heidnischen Antike
Band I.1,2
Kulturwissenschaftliche Beiträge zur Geschichte der europäischen Renaissance, Reprint der Ausgabe Leipzig/Berlin 1932
herausgegeben von Horst Bredekamp und Michael Diers
Dezember 1998, ISBN: 978-3-05-003284-9
€ [D] 119.95
Die beiden Bände umfassen sämtliche von Warburg selbst zum Druck beförderten Publikationen. Das Spektrum schließt die Dissertation über Boticelli (1893) als erste größere Veröffentlichung und Grundstein des Forschungsprogramms zum Nachleben der Antike ebenso ein wie die zahlreichen Gelegenheitsschriften, mit denen Warburg sich in kulturpolitischen Belangen zeitlebens engagiert zu Wort gemeldet hat. Es sind eben diese Schriften, die Warburg als Forscher bekannt gemacht und später als Gelehrten und Bibliotheksgründer berühmt gemacht haben: Aufsätze und Abhandlungen zur Kunst und Kultur der italienischen Renaissance und Reformation, darunter Studien zur Bedeutung des künstlerischen Porträts, zum Kulturaustausch zwischen Nord und Süd, zum Festwesen, zur Orientierungsfunktion der Astrologie, zur Flugblattpropaganda oder Kalenderillustration. Vorbildlich ediert und kommentiert sind die beiden Bände zur Programmschrift einer neuen, problemorientierten und kulturwissenschaftlich fundierten Kunstgeschichte geworden.
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Der Bilderatlas MNEMOSYNE
Band II.1
herausgegeben von Martin Warnke unter Mitarbeit von Claudia Brink
4. Auflage Mai 2012, ISBN 978-3-05-005964-8
€ [D] 109.95
Der Bilderatlas ist eine Zusammenstellung von etwa 2000 Bildern aus de Kunst- und Kulturgeschichte in etwa sechzig Tafeln, mit denen Warburg sein Lebenswerk zusammenfassen und krönen wollte. Die Erarbeitung hat die letzten Jahre seines Lebens in Anspruch genommen, ist jedoch bei seinem Tode Fragment geblieben. Die Edition in der Studienausgabe möchte nicht, wie es geschehen ist, mit eigener Phantasie und Assoziation das Werk und die Bildtafeln um allerlei Texte ergänzen, sondern gibt das gewaltige Fragment in der Form wieder, in der Warburg es hinterlassen hat. Obwohl schon die Zeitgenossen große Hoffnung auf dieses Werk gesetzt hatten und obwohl die Mitarbeiter der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg noch nach der Übersiedlung nach London den „Atlas“ zu edieren versuchten, ist es nie zu einer angemessenen Veröffentlichung des Materials gekommen.
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Bilderreihen und Ausstellungen
Band II.2
herausgegeben von Uwe Fleckner und Isabella Woldt
Mai 2012, ISBN: 978-3-05-004268-8
€ [D] 249.00
An die Stelle von Büchern oder Aufsätzen tritt im Spätwerk des Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg seit 1925 zunehmend eine sehr spezielle Publikationsform: seine so berühmten wie bislang unerforschten Bilderreihen und Ausstellungen. Meist vortragsbegleitend eingesetzt, insbesondere bei Veranstaltungen seiner Kulturwissenschaftlichen Bibliothek in Hamburg, aber auch bei Auftritten in Rom und Florenz, konnte Warburg mit der eigentümlichen Argumentationsweise montierter Fotografien das Experiment eines nicht länger linearen Darstellungsansatzes wagen, konnte seine Vorstellungen komplexer kunsthistorischer Austauschprozesse im Medium nicht weniger komplexer Bildertafeln anschaulich machen. Die so entstandenen »Essays« netzartig miteinander verknüpften Reproduktionsmaterials dienten dabei einerseits der Vorbereitung seines unvollendeten Hauptwerks, des »Mnemosyne-Atlas«, aber auch zur Demonstration davon unabhängiger kulturgeschichtlicher Phänomene. Der vorliegenden Edition ist es gelungen, dreizehn dieser Bildpräsentationen aus den überlieferten Quellen heraus zu rekonstruieren, ihren Ausstellungsbestand von Hunderten von Einzelreproduktionen zu identifizieren. Darüber hinaus wurde jede der so edierten Bilderreihen und Ausstellungen mit einer ausführlichen wissenschaftlichen Einleitung versehen, in der jeweils tiefgreifend die Geschichte der einzelnen Präsentationen, ihr Verhältnis zu den überlieferten Vorträgen bzw. Vortragsfragmenten sowie die oft genug mehrfach überarbeiteten Versionen einzelner Tafelwerke erläutert werden. Der Band publiziert dabei erstmals das vollständige Bildmaterial dieser Werke einschließlich des Skizzenmaterials, das Warburg bei der Arbeit an seinen Montagen anfertigte.
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Bilder aus dem Gebiet der Pueblo-Indianer in Nord-Amerika
Band III.2
Vorträge und Fotografien
herausgegeben von Uwe Fleckner
September 2018, ISBN: 978-3-11-059921-3
461 S., 200 Abb.
€ [D] 69.95Der Hamburger Kunst- und Kulturhistoriker Aby Warburg brach im September 1895 zu einer Reise in die Vereinigten Staaten auf, die für ihn – wie auch für die wissenschaftliche Disziplin der Kunstgeschichte – weitreichende Folgen haben sollte. Die Ergebnisse seiner kulturanthropologischen Forschungen, die er in Vorträgen 1897 sowie im Kreuzlinger Sanatorium 1923 präsentierte (berühmt geworden als »Schlangenritual«), werden nun erstmals in verlässlichen Transkriptionen sowie mit allen Bilddokumenten vorgelegt.
Neben den fast 200 Fotografien, die Warburg im Südwesten der USA unter anderem von den Tanzritualen der Pueblo-Indianer aufnahm, bietet diese Edition erstmals auch den vollständigen Katalog seiner Sammlung indianischer Artefakte. Ausführlich kommentiert und die bisherigen Kenntnisse der amerikanischen Reise wesentlich erweiternd, zeichnet die Edition ein neues und teils unerwartetes Bild Warburgs, der seine Erforschungen der Kultur der Hopi auch zu einer kulturpsychologischen Selbstbetrachtung des europäischen Wissenschaftlers genutzt hat.
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Aby Warburg – Fragmente zur Ausdruckskunde
Band IV
herausgegeben von Ulrich Pfisterer und Hans Christian Hönes
Juni 2015, ISBN: 978-3-11-037478-0
€ [D] 59.95
Der vierte Band der Gesammelten Schriften dokumentiert die frühen Versuche Warburgs seinen Bildbegriff auf eine systematische Grundlage zu stellen. Die vorgestellten Texte sind ein Schlüsseldokument der frühen Phase von Warburgs Denken und Forschen zur Geschichte und Theorie von Bild und Symbol zwischen ca. 1888 und 1905. Warburg schuf mit diesen, Fragment gebliebenen Texten eine dichte und betont biographische Dokumentation des eigenen Denkwegs, die auf einzigartige Weise einen Einblick in die Arbeitspraxis des jungen Gelehrten erlaubt. Erstmals unternimmt es diese Edition die provisorischen, unabgeschlossenen Aphorismen und Notizen Warburgs, sowie seine zahlreichen Schemazeichnungen und Diagramme in den Fokus zu stellen.
Das Projekt wurde großzügig gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.
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Briefe
Band V
herausgegeben von Michael Diers und Steffen Haug
in Zusammenarbeit mit Thomas Helbig
Dezember 2021, copyright 2022, ISBN: 9783110533699
1430 S., 418 Abb.
€ [D] 89.95Briefe gehörten für Warburg zu den wichtigsten Formen des gedanklichen Austausches. In der Korrespondenz mit Familie, Freunden und Kollegen äußerte er sich ausführlich über seine Ideen und Forschungen. Die Briefauswahl dokumentiert und kommentiert in Form einer indirekten Biographie Leben und Werk vom Beginn des Studiums 1886 bis zu Warburgs Tod 1929, also von den ersten Referaten bis zur Arbeit am unvollendet gebliebenen Mnemosyne-Atlas. An die Seite des wissenschaftlichen Autors Warburg tritt dabei ein geistreich und literarisch formulierender Verfasser, der auch das politische Zeitgeschehen kritisch beobachtet und kommentiert. Der Band stellt Warburgs Briefe in einer exemplarischen und kommentierten Auswahl von ca. 800 Schreiben vor.
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Tagebuch der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek
Band VII
herausgegeben von Karen Michels und Charlotte Schoell-Glass
April 2001, ISBN: 978-3-05-003409-6
€ [D] 119.95
Von August 1926 bis Oktober 1929 führten Warburg, Gertrud Bing und Fritz Saxl gemeinsam ein institutionelles Tagebuch. Dieses Journal dokumentiert in 9 Bänden ausführlich die ersten Jahre der Bibliothek Warburg im neuen Gebäude in der Heilwigstraße 116 sowie Warburgs letzte Reise nach Rom. Die Dokumentation hält kleinste Details des Alltagslebens der neuen Institution ebenso fest, wie weit in die Zukunft weisende Forschungspläne. Sie gibt vor allem Einblick in Warburgs Arbeitsweise, die in hohem Maße auf den intellektuellen Austausch mit gleichgesinnten Kollegen ausgerichtet war. Das Tagebuch der K.B.W. stellt eine fundamentale Quelle zur Erforschung der Geistes- und Kulturgeschichte der 20er Jahre dar und gibt einen Einblick in die vielfältigen Bemühungen um die Intitutionalisierung der Kulturwissenschaft. Dabei tritt auch die politische Dimension des Unternehmens Kulturwissenschaftliche Bibliothek Warburg erstmals und in überraschender Deutlichkeit zu Tage. Zu den wertvollen Einträgen der Erschließung des Tagebuchs gehört auch das Sichtbarwerden eines dichtgewebten Netzes persönlicher Beziehungen. Namen aus dem Hamburger Umfeld, aus deutschen und internationalen Zusammenhängen belegen nicht nur individuelle Interessenskonvergenzen, sondern spiegeln auch die Dynamik der Prozesse wissenschaftlicher Formierung und Auseinandersetzung in den mittleren Jahren der Weimarer Republik.
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Editionsplan
Die Ausgabe umfasst zudem folgende Bände, die jeweils von den genannten Herausgebern vorbereitet werden:
Bd. III.1: „Kleine Schriften und Vorträge“, Michael Diers und Claudia Wedepohl
Bd. VI: Bücherkatalog der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg (Bestandsverzeichnis), Michael Thimann und Thomas Gilbhard
Das Projekt wird gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung.