Mnemosyne. Schriften des Warburg-Kollegs
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Politische Emotionen in den Künsten
Band 7
herausgegeben von Philipp Ekardt, Frank Fehrenbach und Cornelia Zumbusch
Januar 2021, ISBN 978-3-11-071130-1 (gebunden)
ISBN 978-3-11-072538-4 (eBook)
€ [D] 69,95Angst, Sorge, Empörung, Hass, Verachtung, aber auch Vertrauen, Hoffnung, Mitleid, Empathie oder Sympathie gelten als Movens sowohl von Protestbewegungen als auch als Faktor in Meinungsbildungsprozessen, sie scheinen den Zusammenhalt politischer Gebilde zu garantieren, sie sind verantwortlich für massenpsychologische Phänomene wie Umsturz und Revolution oder für das Kippen dieser Bewegungen in Terror und Schrecken. Zu aktuellen Debatten um die Legitimität politischer Emotionen trägt der vorliegende Band durch den Blick in die Kunst- und Literaturgeschichte bei: Von welchen Ikonographien zehren aktuelle Emotionspolitiken, welchen längst kodierten Dramaturgien folgen soziale Bewegungen, welche bekannten Narrative der Mobilisierung oder Eindämmung politischer Emotionen werden aufgegriffen?
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Memorial Landscapes. World Images East and West
Band 6
herausgegeben von Uwe Fleckner, Yih-Fen Hua und Shai-Shu Tzeng
Dezember 2020, ISBN 978-3-11-065646-6
€ [D] 69,95
EnglischAls lebensweltliche Tatsache sowie als Gegenstand künstlerischer Gestaltung ist Landschaft eine zentrale Kategorie menschlicher Erfahrung. Politische, soziale, kartografische und ökonomische, aber auch philosophische und ästhetische Bezüge bestimmen historisch wechselnde Landschaftsbegriffe, die hier aus sowohl westlicher als auch asiatischer Perspektive betrachtet werden. Im Kunstwerk wird Natur als Erfahrungsraum inszeniert, und die dabei entstehenden »Memorialen Landschaften« werden an Beispielen der asiatischen, europäischen und amerikanischen Malerei vom Mittelalter bis in die Moderne untersucht. Dabei werden Aspekte nationaler wie kultureller Identitätsstiftung, der transnationale Transfer von Landschaftsbegriffen, aber auch politische, religiöse, juristische und medizinische Bezüge in den Blick genommen.
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Magische Bilder. Techniken der Verzauberung in der Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart
Band 5
herausgegeben von Uwe Fleckner und Iris Wenderholm
Januar 2017, ISBN 978-3-11-048563-9
€ [D] 69,95
Magische Bilder werden gemeinhin frühen Epochen oder »primitiven« Kulturstufen der Menschheit zugewiesen. Seit der Antike sind Bildbestrafungen bekannt, bei denen die magische Präsenz des Menschen im Kunstwerk angenommen wird. Doch die historischen Bilderstürme haben selbst in unserer aufgeklärten Gegenwart ein faszinierendes Nachleben, etwa in den Attacken auf Denkmäler oder Wahlplakate. Das afrikanische Kultobjekt, das wundertätige Madonnenbild und der Talisman, aber auch das bildliche Substitut eines Rock- oder Filmstars, der im Bild verehrt wird – sie alle stellen die Forschung vor vergleichbare Herausforderungen. Der vorliegende Band untersucht magische Bilder in anthropologischer sowie medialer Perspektive und kommt so der Frage näher zu, was ein Kunstwerk zum magischen Bild macht.
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Hermeneutik des Gesichts. Das Bildnis im Blick aktueller Forschung
Band 4
herausgegeben von Uwe Fleckner und Titia Hensel
April 2016, ISBN: 978-3-11-040344-2
€ [D] 69.95
Das Porträt ist seit seinen Anfängen und bis in die Kunst der unmittelbaren Gegenwart hinein als eine Kunstform der Widersprüche zu charakterisieren: Vor die Aufgabe gestellt, mit dem individuellen Menschen und seiner Charakterisierung einen strikt vorgegebenen Gegenstand zu erfassen und zugleich ein Kunstwerk eigenen Rechts zu gestalten, sehen sich sämtliche Bildnisformen einem ästhetischen Konflikt ausgesetzt, dessen Lösungen denkbar stark zwischen naturnaher Wiedergabe und weitgehend abstrakter Werkerfindung oszillieren. Der vorliegende Band widmet sich der Gattung des Porträts medienübergreifend und in seiner gesamten thematischen Bandbreite: Von der Erkundung des Individuums im Bildnis über die politische Funktion der Gattung, von der Stilisierung des Menschen zu Maske, Rolle und Typus bis hin zu den Inszenierungsstrategien des Künstlers im Selbstporträt reichen die gattungstheoretisch angelegten Fallbeispiele internationaler Autoren.
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Der Künstler in der Fremde. Migration – Reise – Exil
Band 3
herausgegeben von Uwe Fleckner, Maike Steinkamp und Hendrik Ziegler
April 2015, ISBN 978-3-05-005091-1
€ [D] 69.95
Das Exil als Ort künstlerischer Erfahrung, die Wanderschaft und das Reisen von Malern, Bildhauern und Architekten als Möglichkeit ambulanter Welterschließung sind seit vielen Jahren wichtige Gegenstände kunst- und kulturhistorischer Forschung, und auch die Migrationsbewegungen der Kunstwerke selbst geraten zunehmend in den wissenschaftlichen Fokus. Der Band unternimmt es, diese bislang getrennt untersuchten Einzelphänomene im Zusammenhang darzustellen. Migration, Reise und Exil sollen gemeinsam als spezifische Ausprägungen eines übergeordneten Sachverhalts betrachtet werden, nämlich der Mobilität des Künstlers, des Künstlers in der Fremde.
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Im Dienst der Nation. Identitätsstiftungen und Identitätsbrüche in Werken der bildenden Kunst
Band 2
herausgegeben von Matthias Krüger und Isabella Woldt
März 2015, ISBN 978-3-05-004936-6
€ [D] 119.95
Das Thema „Kunst im Dienst der Nation“ wird so lange nicht an Brisanz verlieren, wie der Nationalismus in Politik und Gesellschaft auch die Ausdrucksmittel der Bildenden Kunst zu seinen Zwecken nutzt, beispielsweise um Identität nationaler Gruppen durch Bilder, Skulpturen und Architekturen zu stiften oder zu bekräftigen, aber auch um diese Konstrukte mit den Mitteln der Kunst zu attackieren. Die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen exemplarisch, auf welche Weise die Kunst zur Formung nationaler Identitäten beigetragen hat. Das Thema wird aus zwei verschiedenen Blickwinkeln fokussiert: Einerseits geht es um die künstlerischen Konstruktionen nationaler Kunst. Analysiert werden sowohl nationale Ikonographien als auch die nationalen Aufladungen bestimmter Materialien, Farben, Techniken oder Ornamente. Andererseits widmet sich der Band jedoch auch der nationalen Vereinnahmung, Instrumentalisierung und Kategorisierung von Kunstwerken, wie sie von der Kunstkritik, der Kunstgeschichte, den Museen oder anderen Institutionen betrieben werden. Da der Nationalismus erst um 1800 zu einem wesentlichen Sinnstiftungs- und Orientierungsmuster wurde, ist der Blick in besonderem Maße auf die Kunst der Moderne gerichtet. Gleichwohl wurden bewusst auch Vor- und Frühformen einer sich patriotisch gebärdenden Kunst ins Blickfeld einbezogen. Die daraus resultierende Bandbreite bietet einen vielschichtigen Querschnitt durch die kunsthistorische Nationalismus-Forschung.
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Der Sturm der Bilder Zerstörte und zerstörende Kunst von der Antike bis in die Gegenwart
Band 1
herausgegeben von Uwe Fleckner, Maike Steinkamp und Hendrik Ziegler
Juni 2014, ISBN: 978-3-05-004903-8
€ [D] 79.95
Das Interesse am Thema »Bildersturm« hat sich in den letzten Jahrzehnten maßgeblich verschoben. Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, dass es sich bei ikonoklastischen Handlungen nicht allein um destruktive, bildauslöschende Praktiken handeln kann. Vielmehr wird der »produktive« oder »schöpferische« Charakter dieser zerstörerischen Rezeption von Werken der Bildenden Kunst bis in die jüngste Gegenwart hinein erkannt und immer genauer erfasst: von der damnatio memoriae, also der Auslöschung des bildlichen Andenkens an eine heilige oder profane Person, über Kunstraub nicht nur als Demütigung eines Kriegsgegners, sondern auch als eine Umwidmung bildkünstlerischer Werke zu beständigen Zeichen der Überlegenheit bis hin zu Transformationsprozessen und Funktionsveränderungen, wie sie sich etwa aus einer planmäßigen Musealisierung oder Überbauung und Umformung politisch oder religiös unliebsam gewordener Bauwerke ergeben können. Auch die moderne und zeitgenössische Kunst hat in entscheidendem Maß dazu beigetragen, Beschädigung, Vernichtung oder Deformierung nicht nur als destruktiven, sondern immer auch als konstruktiven, kreativen und performativen Akt eigener ästhetischer, politisch-gesellschaftlicher und weltanschaulicher Dimension ernst- und wahrzunehmen. Exemplarisch stellt der vorliegende Band der Schriftenreihe des am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg angesiedelten Internationalen Warburg-Kollegs diese doppelte Neuausrichtung der Forschung zu zerstörter und zerstörender Kunst vor. Sein Titel verweist bereits auf die thematische Bandbreite und den weitgefassten Zeitrahmen der in ihm versammelten Aufsätze, die allesamt ein zentrales methodologischen Anliegen verfolgen, nämlich eine präzise und differenzierte Bestimmung des Phänomens »Ikonoklasmus« in Vergangenheit und Gegenwart.